Auf der Trasse der ehemaligen Vennquerbahn waren zahlreiche Teilnehmer beim Radaktionstag unterwegs.
Start in LosheimMit den Rädern ging es grenzenlos ins Kylltal

Auch die Radfahrer des Fair-Play-Camps um Herbert Ehlen legten in Losheim eine Pause ein.
Copyright: Stephan Everling
Fast wie ein velozipedes Familientreffen wirkte die Eröffnungsveranstaltung des Radaktionstages, die am Sonntagvormittag in Losheim gefeiert wurde. Direkt am Losheimer Einstieg zum beliebten Kyllradweg im Grenzgebiet zwischen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Belgien hatten sich Organisatoren, Sponsoren und Freunde des Radfahrens im Allgemeinen zusammengefunden, um der offiziellen Eröffnung der Tagesveranstaltung beizuwohnen.
Zwei Staaten, zwei Bundesländer und sechs Kommunen
Die allerdings eher symbolischer Natur war, denn ob die Akteure an den sechs verschiedenen Aktionspunkten tatsächlich abwarteten, bis Landrat Markus Ramers die Eröffnungsformel sprach, konnte niemand kontrollieren. In zwei Staaten, zwei Bundesländern und insgesamt in sechs Gemeinden konnten die Radsportfreunde Station machen und sich versorgen.

Für Musik sorgte der Musikverein Wolfert.
Copyright: Stephan Everling
Von Jünkerath über Kronenburg, Hallschlag und Losheim bis nach Büllingen zieht sich die Strecke, die viele landschaftliche Schönheiten aufweist. Schon zu früher Stunde waren viele Radfahrer auf der rund 30 Kilometer langen Trasse der ehemaligen Vennquerbahn unterwegs.
„Triptyque Ardennais“ ist kommendes Jahr wieder in Hellenthal
Wie Ignaz Halmes aus dem Organisationsteam des Radrennens „Triptyque Ardennais“, das im nächsten Jahr wieder durch die Gemeinde Hellenthal führen wird, oder die Mannschaft des Fair-Play-Camps aus Hillesheim um dessen Initiator Herbert Ehlen, die in Teamstärke nach Losheim gekommen war. „Nach Büllingen und wieder zurück – das ist unsere Trainingsstrecke, die fahren wir regelmäßig“, sagte Ehlen.

Veranstalter und Sponsoren haben sich auf dem Kyllradweg aufgestellt, um den Radaktionstag zu eröffnen
Copyright: Stephan Everling
Das ist auch nötig, da die Teilnehmer des alljährlich stattfindenden Fair-Play-Camps pro Tag zwischen 60 und 100 Kilometer auf dem Rad unterwegs sind. In diesem Jahr war Würselen Standort des Camps. „Als wir nach Hause kamen, hat es angefangen zu regnen“, berichtete Ehlen vom diesjährigen Camp, das Anfang Juli stattfand. Von Regenwetter wurde der Radaktionstag dagegen verschont.
„Das ist perfektes Badewetter“, vergaß Dahlems Bürgermeister Jan Lembach nicht darauf hinzuweisen, dass in diesem Jahr wieder die Möglichkeit besteht, sich im Kronenburger See abzukühlen. Mit dem Fahrrad war stilecht Büllingens Bürgermeister Rainer Stoffels über die Grenze gekommen, um der Eröffnung beizuwohnen. „Das fährt sich schön“, schwärmte er von der Tour, bevor er sich wieder auf den Weg in das heimische Büllingen machte.
Auch wir sind grenzenlos unterwegs
Fritten und belgisches Bier gab es dort für die Pedalritter, aber auch die anderen Aktionsorte hatten kulinarisch wie auch in Sachen Unterhaltung kräftig aufgefahren: Familien- und Sportprogramm in Hallschlag, Kinderprogramm in Stadtkyll oder Musik in Jünkerath waren nur einige der Überraschungen, die die Fahrradtouristen erwarteten. „Auch wir sind grenzenlos unterwegs“, sagte Jerome Mollers lächelnd.
Mit Fahrradhelm statt Dienstmützen waren nicht nur Anke Weber und Julia Braun von der Verkehrsunfallprävention der Kreispolizei Euskirchen dabei, sondern auch ihre Kollegen aus der Verkehrsabteilung der belgischen Polizeizone Eifel, Barbara Brzozowska und Mollers. Gemeinsam begaben sie sich auf die Strecke und fuhren auf dem Rad Streife. Allerdings war das nicht nur eine Schönwetteraktion, sondern eine mit tieferem Sinn.
Dabei wurde nicht nur für sichere Ausrüstung auf dem Fahrrad geworben, sondern auch ein Auge darauf geworfen, dass es auf dem Radweg mit rechten Dingen zugeht. „Im letzten Jahr haben die auch ein Knöllchen geschrieben, weil jemand mit einem Mofa auf dem Radweg unterwegs war“, sagte Hellenthals Bürgermeister Rudolf Westerburg bei seiner Begrüßung.