Statue fehlen vier FingerHeilige Barbara in Krekel muss restauriert werden

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (1)

In der Krekeler Kirche (l.) soll die Statue ausgestellt werden.

Kall-Krekel – Sie ist eine der ältesten in der Region, aber sie ist etwas in die Jahre gekommen, der Lack ist an vielen Stellen ab: So fehlen der Statue der heiligen Barbara unter anderem vier Finger an der linken Hand. Mit Spenden der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz, der Kreissparkasse Euskirchen und der Prälat Dr. Erich-Stephany-Stiftung des Bistums Aachen soll die Figur, die früher in der Krekeler Kirche zu sehen war und die aus der Zeit um das Jahr 1480 stammt, nun restauriert werden.

„Die erste Kapelle in Krekel wurde am 6. Mai 1435 geweiht. Vermutlich im 16. Jahrhundert und 1723 wurde sie dann erweitert“, berichtet Karl-Heinz Müller, der die Geschichte des Krekeler Gotteshauses erforscht hat.

Die heilige Barbara als Schutzheilige der Bergleute sei für die Krekeler, die Jahrhunderte lang rund um das Dorf Eisen-, Bleierz und Silber abgebaut hätten, immer bedeutender geworden. Mehr als 400 Jahre habe es aber gedauert, bis Krekel zur Pfarrgemeinde erhoben und 1858 mit Benenberg, Rüth und Roder zur Pfarrei ernannt worden sei.

Neuer Inhalt (2)

Die Statue der heiligen Barbara muss restauriert werden.

1932 wurde dann eine neue Kircher eingeweiht. Es handelt sich laut der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz um eine zweischiffige Hallenkirche aus Bruchstein mit einer halbkreisförmigen Apsis, dem Hauptschiff und einem südlichen Seitenschiff. An der Westfassade gibt es einen Glockenturm. Das Hauptschiff überspannt ein Drahtputzgewölbe.

Die Ausstattung stammt weitgehend aus den 1930er Jahren. Die Fassade wird mit Rundbogenfenstern gegliedert. Die Buntglasfenster zeigen die Heiligen Agatha von Catania, Katharina von Alexandrien, Simon Stock und die Pfarrpatronin Barbara von Nikomedien. Eine Orgel mit sieben Registern war 1953 von der Hellenthaler Firma Weimbs Orgelbau gebaut worden.

Neuer Inhalt (1)

An der linken Hand der Statue fehlen vier Finger.

Die alte Kirche wird schon seit Jahrzehnten als Pfarrheim genutzt. Zu ihrem Inventar zählen zwei wertvolle Figuren der heiligen Barbara, von denen eine als die älteste Statue in der ganzen Gegend gilt.

Diese Skulptur aus Eichenholz ist 72 Zentimeter hoch und 26 Zentimeter breit. Gefertigt hat sie nach Angaben der Stiftung wohl der Kölner Schnitzer und Bildhauer „Meister Tilman“, der in Kalkar seine Ausbildung absolviert hatte und zwischen 1475 bis 1515 in Köln arbeitete. Seine Werkstatt war führend und die Arbeiten wurden bis an den Niederrhein, nach Dortmund und an die Mosel verkauft.

Neuer Inhalt (1)

Die Nische, in der die Statue der heiligen Barbara aufgestellt werden soll, zeigt Herbert Radermacher.

Die Krekeler Statue zeigt die Heilige als junge Frau dargestellt, die ein langes Gewand mit einem Mantelüberwurf trägt und das linke Bein vorgestellt hat. Ihr leicht nach links geneigter Kopf mit ernstem Gesichtsausdruck wird von schulterlangem Haar eingerahmt.

Die Frau hält ein Buch in der rechten Hand, ihre linke Hand ist ausgestreckt. An der linken Hand sind vier Finger abgebrochen, von denen zwei noch vorhanden sind. Ob sie hier eines ihrer weiteren Attribute wie den Kelch oder Turm hielt, ist nicht geklärt. Der Daumen der linken Hand ist eine neuere Ergänzung. Im Sockel der Figur gibt es einen Riss.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Die Statue hat früher in der Kirche gestanden. Später verschwand sie im Tresor und wurde nur noch zu besonderen Anlässen gezeigt“, berichtet Herbert Radermacher, Mitglied des Kirchenvorstands. Ein Grund dafür seien Vandalismusprobleme in der Kirche gewesen: „Unter anderem wurde zweimal der Opferstock aufgebrochen.“ Künftig soll die heilige Barbara aber wieder in einer Seitenische vor dem Alter zu sehen sein.

Wegen der zahlreichen Verschleißerscheinungen habe man einen Restaurator eingeschaltet. Schnell sei klar geworden, dass die Kirchengemeinde das nicht alleine finanzieren könne. Die Restaurierung und der Einbau eines Schutzrahmens mit Sicherheitsglas vor der Nische koste rund 5000 Euro.

„Deshalb habe ich mehrere Förderanträge gestellt, die positiv beschieden wurden“, berichtet Radermacher. Ein Großteil der Maßnahme könne nun mit Spenden finanziert werden, den kleinen Rest übernehme die Kirchengemeinde. Eine Fachfirma aus Euskirchen soll nach Angaben von Radermacher die Restaurierung übernehmen.

Rundschau abonnieren