KonzertKalls neuer Dirigent feiert Premiere mit Polka, Rock und Filmmelodien

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Die Aktiven der Musikkapelle Kall sitzen auf der Bühne der Aula in Steinfeld und geben ein Konzert.

Mit ihrem Programm begeisterten die Musiker ihr Publikum in der Aula des Hermann-Josef Kollegs in Steinfeld.

Marco Leibach und die Kaller Musiker hatten wieder ein Auswärtsspiel in Steinfeld. Die Bürgerhalle Kall ist seit der Flut nicht nutzbar.

Es war ein Auswärtsspiel, aber es wurde nicht allzu fern der Heimat ausgetragen. Die Musikkapelle Kall gab ihr Jahreskonzert am Samstagabend in der Aula des Hermann-Josef-Kollegs in Steinfeld. Eigentlich ist der Musikverein in der Bürgerhalle in Kall zu Hause. Doch diese ist seit der Flut 2021 immer noch nicht benutzbar, so dass die Musikkapelle bereits zum zweiten Mal nach Steinfeld ausweichen musste.

Und vielleicht auch nicht zum letzten Mal, wie der Kaller Bürgermeister Hermann-Josef Esser in seiner Begrüßungsrede dem Publikum und den Musikern eröffnete.

Die Kaller Bürgerhalle steht wegen der Flutschäden nicht zur Verfügung

„Wir können nicht garantieren, dass wir nächstes Jahr wieder in der Bürgerhalle sein werden“, sagte der Bürgermeister. Mittlerweile sei es möglich, Handwerker zu bekommen, doch nun sei es mit den Planungskapazitäten schwierig. „Die nehmen alle Aufträge an und haben dann Probleme, die abzuarbeiten“, so Esser.

Das Porträt zeigt Marco Leibach, den neuen Dirigenten der Musikkapelle Kall. Er steht vor einer hölzernen Wand.

Neuer Dirigent bei der Musikkapelle Kall ist Marco Leibach.

Auch seien die Anforderungen für die erforderlichen Genehmigungen aufwendig. „Da unten wohnt keiner, der gestört werden könnte, und trotzdem müssen wir ein Immissionsgutachten machen“, schilderte er die Probleme. Was die Zuhörer erwartete, hatte Esser bereits am Vorabend belauscht, als die Musikkapelle ihre Generalprobe in der Aula hatte. „Das hat allen viel Spaß gemacht“, beschrieb er seine Beobachtungen.

Und so sollte es auch bei dem Konzert werden, das für eine Person eine besondere Premiere werden sollte. Denn mit dem Auftritt stellte sich der neue Dirigent der Musikkapelle, der Posaunist Marco Leibach, dem Kaller Publikum vor. Er ist der Nachfolger von Peter Blum, der über viele Jahre die musikalische Leitung des Musikvereins innehatte.

Der neue Dirigent ist Posaunist in der Bigband der Bundeswehr

Beide sind derzeit in der Bigband der Bundeswehr tätig. „Peter hat mich gefragt, weil ich zu den beiden einzigen Mitgliedern der Band gehöre, die derzeit in der Eifel wohnen und deshalb auch regelmäßig zu den Proben kommen kann“, berichtete Leibach. Er sei mit seiner Familie nach Stotzheim gezogen, weil ihm die Pendelei dann doch zu viel geworden sei.

Die Musikkapelle sei stark aufgestellt, gerade mit Friedhelm Schorn, der oft für ihn bei Proben einspringe. „Das ist eine gigantische Symbiose“, so der Posaunist. Friedhelm Schorn habe auch für das Programm drei Arrangements geschrieben.

Anspruchsvolle Stücke präsentierte die Musikkapelle ihrem Publikum, wie zum Beispiel ein Medley mit Melodien des Filmkomponisten Nino Rota aus der Feder von Friedhelm Schorn, „Finlandia“ von Jean Sibelius oder auch „Bohemian Tequila“, bei dem die Melodie des „Böhmischen Traums“ mit mittelamerikanischen Rhythmen unterlegt worden ist.

Auch im zweiten Teil blieb das Konzert des Musikvereins Kall abwechslungsreich. So reichte die Spannbreite der musikalischen Stilistik von der Polka über rockige Töne bis hin zu einem Medley aus bekannten Weihnachtsliedern, bei denen auch das Publikum kräftig mitsang.


Zur Person

Der neue Dirigent Marco Leibach ist 30 Jahre alt und kommt ursprünglich aus dem Hegau am Bodensee. Dort sammelte er musikalische Erfahrungen in einem Musikverein: „Mit sieben Jahren habe ich angefangen, Posaune zu spielen, mit neun war ich im Jugendbereich, und mit 13 Jahren durfte ich nach den ersten Lehrgängen im Verein mitspielen.“

Eine Bigband habe er bereits geleitet, doch ein Musikverein sei doch noch etwas anderes. „Das war eine Herausforderung, macht aber viel Spaß“, so Leibach.  

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