Kommentar zu LichterzügenFunke Hoffnung dank Behörden in Schleiden und Kall beinahe vorzeitig verglüht

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Rund 40 bunt beleuchtete Traktoren sorgten bei ihrer Lichterfahrt, hier am 5. Dezember 2022 in Euskirchen, für einen „Funken Hoffnung“ in den von der Flut betroffenen Gebieten.

Als Demonstration rollen die Lichterzüge am 10. Dezember durch die Stadt Schleiden und am 17. Dezember durch die Gemeinde Kall.

Lichterzüge, die durch die von der Flut betroffenen Orte fuhren – ein Highlight im Dezember 2021. Nun ist eine Wiederholung nur als Demo möglich. Strenge Bürokratie erschwert die Organisation.

Nein, es ist längst noch nicht alles wieder gut in den Flutgebieten. In der Stadt Schleiden nicht, in der Gemeinde Kall nicht, nirgendwo. Da ist es eine schöne Geste, die Lichterzüge mit den geschmückten Treckern und Lkw nochmal losschicken zu wollen, die 2021 so viel Freude verbreitet haben. 

Wie traurig, dass dank der Behörden der Funke Hoffnung beinahe vorzeitig verglüht wäre. In den Amtsstuben scheint die Normalität komplett wiederhergestellt zu sein – samt der   Bürokratie.

Strenge Bürokratie: Lichterzüge als Demonstration genehmigt

Längst scheint vergessen zu sein, dass das Aufräumen nach der Katastrophe nur dank Improvisation und Erfindungsreichtum diese Geschwindigkeit hat aufnehmen können – und kein Hahn danach gekräht hat, ob jedes Gefährt nur das tut, wofür es zugelassen ist und nur da fährt, wo es fahren darf.

Ja, mithilfe der Polizei sind die Züge als Demonstration genehmigt. Doch muss es so kompliziert sein? Muss es so viele Auflagen geben? Natürlich, es steht ja alles irgendwo in Gesetzen und Verordnungen. Mit einer gesunden Portion Augenmaß wäre es sicherlich einfacher möglich gewesen.

Auch wenn ein Trecker mit grünem Kennzeichen mitrollt oder mal gehupt wird, bricht weder   das vollendete Verkehrschaos auf abendlichen Eifelstraßen aus noch sind die so begangenen Sünden unverzeihlich.

Den Organisatoren ist zu wünschen, dass sie sich von den Knüppeln, die ihnen zwischen die Beine geworfen wurden, nicht entmutigen lassen. Nächstes Jahr würden die Lichterzüge zum dritten Mal fahren. Nach Eifeler Lesart ist das Tradition – und Traditionsveranstaltungen sollen ja leichter zu genehmigen sein.

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