Abo

ÖPNVKreis Euskirchen ist bei digitaler Fahrgastinformation ganz vorne mit dabei

Lesezeit 2 Minuten
Vertreter der beteiligten Institutionen am Bahnhof in Kall mit der ersten Mobilstation.

Am Kaller Bahnhof wurde jetzt die erste von insgesamt acht Mobilstationen vorgestellt, die es bald im Kreis Euskirchen geben soll.

Der Aufbau von acht Mobilstationen an besonders frequentierten Haltestellen im Kreis Euskirchen schließt das Förderprojekt zur digitalen Fahrgastinformation ab. 

„In Sachen Digitale Fahrgastinformation ist der Kreis Euskirchen jetzt bundesweit ganz vorne mit dabei“, betonte Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) bei einem Ortstermin am Kaller Bahnhof. Dort wurde am Mittwoch die erste von insgesamt acht „Mobilstationen“ präsentiert, die dem ÖPNV-Fahrgast künftig noch mehr Informationen zu aktuellen Fahrzielen, Abfahrtszeiten und weiteren Mobilitätsangeboten vermitteln soll.

Das Förderprojekt im Kreis Euskirchen startete im Mai dieses Jahres mit dem Aufbau digitaler Fahrplananzeiger an den Haltestellenmasten und wird nun mit der Errichtung von Übersichtsanzeigern mit dynamischer Fahrgastinformation im Design der NRW-Mobilstationen finalisiert. „Um den ÖPNV noch attraktiver zu machen, braucht es neben einem guten Angebot auch aktuelle und gut aufbereitete Informationen über die nächsten Verbindungen“, sagte Reinkober: „Die Mobilstationen bieten all diese Informationen auf einen Blick.“

Vorlesefunktion macht Angebot im Kreis Euskirchen barrierefrei

Die Übersichtsanzeiger sind mit digitalen, hochformatigen Monitoren Teil der jeweiligen Mobilstationen, die zudem einen Lageplan enthalten und über ein Display verfügen, welches mit aktuellen Informationen zum Thema Mobilität und nicht kommerzieller Werbung bespielt wird. Alle Anlagen bieten zusätzlich zu den Displays auch eine Vorlesefunktion, zum Beispiel für Menschen mit Sehbehinderung. Das macht sie barrierefrei.

Realisiert wurde das Projekt durch eine Zusammenarbeit des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland als Fördergeber, dem Kreis Euskirchen als Aufgabenträger und der RVK als Förderempfängerin und Koordinatorin der Planung und Umsetzung. Die Gesamtkosten im Kreis Euskirchen belaufen sich auf knapp 335.000 Euro, die vom NVR zu 90 Prozent gefördert werden. „Die Digitalisierung bietet gerade dem ländlich geprägten Raum starke Instrumente“, sagte RVK-Geschäftsführer Dr. Marcel Frank. Dies hätten auch die digitalen Ersatzhaltestellen gezeigt, die im vergangenen Jahr an den Start gegangen seien.

Auch RVK-Busse werden technisch aufgerüstet

„Neben der Investition an den Haltestellen ist aber auch eine technische Aufrüstung in den Fahrzeugen notwendig gewesen, damit Daten, zum Beispiel über aktuelle Verspätungen, auf die digitalen Displays übertragen werden können“, so Frank weiter. Auch in den Bussen soll es künftig mehr Informationen für die Fahrgäste geben: „Auf doppelreihigen Displays kann dann bereits im Bus über die nächsten Anschlüsse am Bahnhof informiert werden“, so Frank.

Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter des Landrats, freute sich über die technischen Möglichkeiten, die jetzt im Kreis Euskirchen umgesetzt werden: „Wir leisten hiermit einen weiteren Schritt, um den ÖPNV zu modernisieren.“ In Vertretung von Kalls Bürgermeister Hermann-Josef Esser betonte Markus Auel, dass „die digitalen Infotafeln auch im Hinblick auf die Barrierefreiheit eine Aufwertung des Kaller Bahnhofs bedeuten“. Dies sei für Kall als „Tor zum Nationalpark“ und anderen touristischen Zielen der Nordeifel besonders wichtig.


Projekt „Digitale Fahrgastinformation“

  • Mobilstationen, wie die jetzt in Kall vorgestellte, finden sich an zentralen ÖPNV-Knotenpunkten und verknüpfen je nach Standort zum Beispiel Bus, Bahn und Bike-Sharing. Ziel ist ein Mobilitätsmix, der den Umstieg auf mehr umweltfreundliche Mobilität vereinfachen soll. Das Design der Mobilstationen ist landesweit einheitlich.
  • Im Kreis Euskirchen sind an 23 Haltestellen insgesamt 36 Digitale Fahrgastinformationen (DFI) geplant: In Bad Münstereifel wird es vier DFI geben, ebenso in Blankenheim (darunter eine Mobilstation am Busbahnhof). Die Gemeinde Hellenthal erhält drei DFI, Kall zwei Mobilstationen.
  • In Mechernich sind drei DFI (darunter eine Mobilstation am Bahnhof) geplant, die Gemeinde Nettersheim erhält vier DFI. Zehn (darunter zwei Mobilstationen am Busbahnhof) sind es in der Stadt Schleiden, fünf in Zülpich (darunter eine Mobilstation am Bahnhof).
  • In Weilerswist wird am Bahnhof eine Mobilstation installiert; hier sind aber bereits vier aus einem Pilotprojekt vorhanden. (thw)
Rundschau abonnieren