Corona im Marien-HospitalKrankenhäuser investieren Tausende Euro in Schutzmaßnahmen

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Kein Fieber: Pflegedienstleiterin Kerstin Beissel misst bei Professor Michael Loick.

Kein Fieber: Pflegedienstleiterin Kerstin Beissel misst bei Professor Michael Loick.

Kreis Euskirchen – Alles gut! Professor Michael Loick kann sich an die Arbeit machen. Pflegedienstleiterin Kerstin Beissel hat dem Ärztlichen Direktor des Euskirchener Marien-Hospitals soeben das Fiebermessgerät vor die Stirn gehalten – keine Auffälligkeiten. Ob in Euskirchen, Mechernich oder Schleiden – die Krankenhäuser im Kreis geben derzeit viel Geld aus, um Corona den Eintritt in die Einrichtungen möglichst zu verwehren.

So wie Loick werden derzeit alle 800 Mitarbeiter des Euskirchener Marien-Hospitals überprüft, bevor sie ihren Dienst antreten. Erhöhte Temperatur kann ein Hinweis auf Corona sein. Doch damit nicht genug: Fast allen Mitarbeitern – egal aus welcher Abteilung – wurden in der vergangenen und in dieser Woche zweimal Abstriche entnommen. „Das ist ein Angebot an unsere Mitarbeitende“, sagt Geschäftsführer Andreas Schultz. Fast alle hätten es angenommen.

Krankenhaus will Zahl der positiven Tests nicht nennen

Dass es bei so vielen Tests auch einige positive Ergebnisse gegeben hat, sei nicht verwunderlich. Zwar will Schultz die Zahl der positiv Getesteten nicht nennen, doch sie liege unter dem Bundesschnitt, wenn man davon ausgehe, dass die rund 190.000 bundesweit bestätigten Fälle etwa zehn Prozent der eigentlichen Zahl ausmachen, so Loick: „Eine Dunkelziffer haben wir bei den Mitarbeitern durch die Tests nun nicht mehr.“

Am Mittwoch hatte das Kreisgesundheitsamt 16 neue Fälle kreisweit gemeldet, ein Teil davon resultierte aus den Tests im Marien-Hospital. „Die Zahl ist geringer als erwartet“, versichert Loick: „Es ist schon gar nicht eine, die uns aus der Bahn wirft.“ Wichtig, so Schultz, sei der Schutz der Patienten und der Kollegen untereinander.

Sechsstelliger Betrag für Corona-Maßnahmen

„Einen sechsstelligen Betrag“ gebe das Hospital für die Maßnahmen aus. Geld, das gut investiert sei, findet Pflegedienstleiterin Kerstin Beissel: Gerade derzeit beweise das Pflegepersonal besonders viel Empathie: „Man merkt schon, dass die Patienten wegen des Besuchsverbots besondere Betreuung brauchen.“ Auch in den Häusern der Kreiskrankenhaus Mechernich GmbH, in Mechernich und Schleiden, werden die Mitarbeiter intensiv getestet, wie Geschäftsführer Manfred Herrmann erläuterte.

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Alle Beschäftigten in Schleiden seien bereits Ende März nach einem dortigen Corona-Fall getestet worden. Seit längerem gebe es für die Mitarbeiter der Kreiskrankenhaus GmbH die Abstrich-Sprechstunde, die sie aufsuchen können, um sich testen zu lassen. „Die Befunde liegen nach 24 Stunden vor, sodass wir dann ziemlich schnell reagieren können“, so Herrmann.

Zudem würden alle stationären Patienten getestet. Infizierte und Nichtinfizierte werden auf den Stationen räumlich getrennt. Alle diese Maßnahmen, so Herrmann, müsse GmbH selbst bezahlen.

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