„Schlechte Nachricht“Dahlemer Bürgermeister befürchtet längere Bauzeit für Bahnstrecke

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An einer Baustelle liegen zwei große Baggerschaufeln. Im Hintergrund ist das Flusstal der Urft zu erkennen.

Ein Beispiel für die vielen Baustellen auf der Eifelstrecke: Südlich des Sötenicher Zementwerks, im Bereich „An der Spick“, muss für die Bahn noch eine neue Brücke über die Urft gebaut werden.

Für den Dahlemer Bürgermeister Jan Lembach zeugt die Zeitplanung der Deutschen Bahn von wenig Wertschätzung für die Fahrgäste auf der Eifelstrecke.

Dahlems Bürgermeister Jan Lembach (CDU) ist sauer über die am Montag vorgestellte Zeitplanung der Deutschen Bahn zur Wiederaufnahme des Zugverkehrs auf der bislang noch nicht vollständig wiederhergestellten Eifelstrecke: „Das ist eine ganz, ganz schlechte Nachricht und zeigt wenig Wertschätzung für die Menschen hier vor Ort, die auf den Bahnverkehr angewiesen sind“, so Lembach.

Porträtfoto von Jan Lembach. Er trägt ein braunes Sakko.

Befürchtet, dass erst 2027 wieder durchgängig Züge auf der Eifelstrecke fahren: Bürgermeister Jan Lembach (CDU).

„Angesichts der bisherigen Zeitplanungen muss befürchtet werden, dass erst 2027 wieder ein durchgängiger, planmäßiger Zugverkehr zwischen Köln und Trier stattfindet“, beklagt Lembach. Denn auch nach der für Mitte 2025 angekündigten Wiederaufnahme des Verkehrs zwischen Kall und Gerolstein seien weitere Arbeiten zur Elektrifizierung notwendig, so Lembach: „Dann sind die Menschen zwischen Gerolstein und Nettersheim seit der Flut im Juli 2021 mindestens fünf bis sechs Jahre ohne Zugverkehr.“

Auch Landrat Markus Ramers spricht von einer „Belastung für die Pendler“

Landrat Markus Ramers (SPD), Chef der Kreisverwaltung in Euskirchen, wirbt hingegen um Verständnis für die komplexen Anforderungen. „Die Bauarbeiten für den Wiederaufbau der Eifelstrecke sind aufwendig und offensichtlich schwieriger, als es die Bahn zunächst prognostiziert hatte“, so der Landrat auf Anfrage dieser Redaktion: „Die Arbeiten zur Elektrifizierung erfordern weitere Sperrungen über einen langen Zeitraum. Das sind natürlich keine guten Nachrichten und eine erhebliche Belastung für unsere Pendler und alle sonstigen Fahrgäste.“

Auch Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter des Landrats und für die ÖPNV-Angebote im Kreis zuständig, zeigte Verständnis für die Fahrgäste: „Der Schienenersatzverkehr kann diese Lücke aufgrund der deutlich längeren Fahrzeiten nur bedingt schließen. Wir sind aber sehr froh, dass wir mit der kompletten Elektrifizierung der Eifelstrecke einen großen Schritt nach vorne machen und künftig mehr Züge auf die Strecke bringen können.“

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