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Auch im Kreis EuskirchenBistum plant Strukturreform der Kirche in der Region Eifel

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In der Aula des Clara-Fey-Gymnasiums stellte das Regionalteam Eifel seine Vorschläge vor. Rund 40 Zuhörer waren zu der Veranstaltung gekommen.

Vor rund 40 Zuhörern wurden Vorschläge zur Neustrukturierung der katholischen Kirche in der Region Eifel vorgestellt

In Schleiden wurden Vorschläge des Bistums zur Umstrukturierung der katholischen Kirche in der Region Eifel vorgestellt.

Die Katze ist aus dem Sack. Bei einem Informationsabend für die Priester sowie für die haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter der Pfarrgemeinden in der Region Eifel in der Aula des Schleidener Clara-Fey-Gymnasiums stellte das Regionalteam Eifel am Dienstagabend zwei Alternativen vor, wie in der Zukunft die Verwaltungsstruktur der katholischen Kirche im Bistum Aachen aussehen könnte. Es gab wenig offene Zustimmung zu den Vorschlägen, aber einige kritische Äußerungen.

Werden es drei oder sechs pastorale Räume werden? Das sind die Handlungsalternativen, die das aus Pastor Wieslaw Kaczor, Georg Nilles und Erich Dederichs bestehende Regionalteam Eifel ausgearbeitet hat. Dabei, darauf legen sie Wert, handele es sich nicht um in Stein gemeißelte Handlungsvorgaben, sondern es seien auch andere Gestaltungsmöglichkeiten denkbar. Diese allerdings müssten sich an den Kriterien orientieren, die der Synodale Kreis ausgearbeitet habe.

Personal geht zurück, Gemeinden sind stärker vernetzt

Die Grundidee der zukünftigen Struktur der katholischen Kirche stellten Pfarrer Thorsten Aymanns und Wolfgang Oellers vom der Stabsstelle Strategiemanagement des Bistums Aachen vor. So zeigte Aymanns in Grafiken, wie die Stellung der Kirche sich in den vergangenen Jahren verändert habe. In den 1950er-Jahren habe es noch die Volkskirche gegeben, in der ein Pfarrer geredet und die Gemeinde zugehört habe. „Das ist die Kirche, in der viele von uns sozialisiert wurden“, sagte er.

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Doch nach dem Vatikanischen Konzil habe sich viel geändert. Heute spiele das Territorium bei der Kirche kaum noch eine Rolle. Die Gemeinden seien stärker vernetzt, die Grenzen dazwischen verschwänden. Es gebe das „Pastoral der Ermöglichung“, in dem die verantwortlichen Mitarbeiter Entscheidungen treffen könnten.

Auf der anderen Seite gingen die Personalzahlen dramatisch zurück. Das betreffe nicht nur den Priesternachwuchs, sondern auch die Gemeindereferenten. Es gebe immer weniger Bewerbungen auf freiwerdende Stellen. „Auf diese Zahl haben wir noch weniger Einfluss als auf die Kirchenaustritte“, betonte er. Egal, wie diese Zahl aussehe, damit müsse gearbeitet werde. Deshalb sei auch die Größe der pastoralen Räume entscheidend.

Geplant sei eine Größe von rund 20.000 Gläubigen im städtischen Gebiet, im ländlichen Raum liege die Zielgröße bei rund 15.000 Gläubigen. Von der Anzahl der Mitglieder sei auch die Finanz- und Personalausstattung abhängig. „Wenn Sie den heutigen Personalstand nehmen und halbieren, kommen Sie auf die Zahl der Leute, die in zehn Jahren noch in dem Bereich tätig sein werden“, sagte Aymanns.

Große Entfernungen der Gemeinden der Gemeinden (GdGs)

Gespannt warteten die Zuhörer, was das Regionalteam ausgearbeitet hatte. Moderat war der erste Vorschlag. Dabei würden die bisherigen GdGs einfach zu pastoralen Räumen werden. Anders der zweite Vorschlag: „Aus sechs mach drei“, nannte es Nilles. Dabei würden die GdGs Monschau und Nideggen, Blankenheim/Dahlem und Schleiden/Hellenthal sowie Steinfeld und Mechernich fusionieren.

Eine Vorstellung, die bei manchem Zuhörer überraschtes Stöhnen produzierte. „Wo ist der Diensthelikopter?“, fragte eine Mitarbeiterin. „Das sind bei den GdGs Schleiden und Blankenheim zusammen mehr als 500 Quadratkilometer, das ist fast ein Achtel der Gesamtfläche des Bistums“, monierte ein anderer. „Die Kirche ist nicht in Zahlen zu fassen, die können sich auch wieder ändern“, gab Pfarrer Andreas Züll zu bedenken.

„Die großen Entfernungen sind eine Belastung“, stimmte Aymanns zu. Doch wenn kleinere pastorale Räume gebildet würden, wäre das kein Unterschied, da dann Mitarbeiter für zwei Räume zuständig seien.

Votum über Strukturreform der katholischen Kirche in der Eifel

„Wir wollen den Leuten nicht den Glauben wegnehmen oder Kirchen zuschließen“, betonte Kaczor. Die Menschen würden mit den Füßen abstimmen, wie lange Eucharistie gefeiert werde. Die Zahlen seien dazu da, um bei der Entwicklung der Strukturen zu helfen.

In den nächsten Wochen sollen die GdG-Räte mit den stellvertretenden Kirchenvorständen und dem Regionalteam beraten. Daraus soll ein gemeinsames Votum entwickelt werden.   

In einem Infoabend für die Kirchenvorstände werden auch Finanzfragen erörtert, da bisher die Pfarrgemeinden über eine eigene Finanzausstattung verfügen. Diese Pfarreien gibt es allerdings in dem vom Synodalen Kreis ausgearbeiteten Konzept nicht mehr.

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