CorhelperSchon 1000 potenzielle Lebensretter im Kreis Euskirchen

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Drei Männer stehen vor einem Rettungswagen. Einer hält eine Urkunde in der Hand, einer ein T-Shirt, einer eine Tasse.

Den 1000. potenziellen Lebensretter begrüßten Dr. Thomas Mann (l.), Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen, und Martin Duske (r.), Administrator der smartphonebasierten Alarmierung, mit Kai Froböse.

Ersthelfer werden im Kreis per Smartphone alarmiert und können vor dem Eintreffen des Notarztes Hilfe leisten, wenn es um Minuten geht. 

Jedes Jahr registriert der Kreis Euskirchen zwischen 150 und 180 Menschen, die einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand erleiden. Eine Situation, in der es um Minuten geht.

Um das Zeitfenster bis zum Eintreffen des notärztlichen Personals zu überbrücken, setzt der Kreis seit Anfang 2021 auch auf freiwillige Ersthelferinnen und Ersthelfer, die über die App „Corhelper“ alarmiert werden. Jetzt konnte laut Kreisverwaltung der 1000. potenzielle Lebensretter gewonnen werden. „Das ist ein Meilenstein“, wird Dr. Thomas Mann, der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes, in einer Pressemittelung zitiert.

Die Ersthelfer werden per Smartphone-App alarmiert

Das System basiert auf einer Smartphone-App, bei der sich Interessierte ab 18 Jahren registrieren und einen Nachweis über ihre Qualifizierung in Erster Hilfe hochladen. Nach einer mehrstündigen Fortbildung durch den Kreis werden die Accounts der potenziellen Ersthelferinnen und -helfer aktiviert. Alarmiert werden diese, wenn aufgrund der Notrufabfrage in der Leitstelle ein Herz-Kreislauf-Stillstand vermutet werden muss.

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zähle jede Minute, um die Überlebenschancen zu erhöhen, aber auch Folgeschäden wie die Schädigung des Gehirns zu reduzieren, heißt es.

Auch die öffentlichen Defibrillatoren sind ein wichtiger Baustein

„Der professionelle Rettungsdienst benötigt meist zwar nur wenige Minuten bis zum Notfallort, aber bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand kann das gegebenenfalls schon zu spät sein“, teilt Dr. Thomas Mann mit: „Hier spielen die Ersthelferinnen und Ersthelfer, die parallel zum Rettungsdienst alarmiert werden und oftmals mehrere Minuten vor dem Rettungsdienst am Einsatzort sein können, eine wichtige Rolle.“

Ein weiterer Vorteil einer großen Zahl von Ersthelfern sei, dass sobald mehrere Ersthelfende sich einsatzbereit meldeten, einer zu einem öffentlich zugänglichen Defibrillator geschickt werde, um diesen dann zum Patienten zu bringen. Diese Geräte könnten lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen automatisch erkennen und einen lebensrettenden Elektroschock abgeben.

Im Kreis Euskirchen gibt es mehr als 100 frei zugängliche Defibrillatoren

In den vergangenen Wochen seien durch diese Geräte mehrere Menschenleben im Kreis Euskirchen gerettet worden. Mittlerweile gebe es bereits mehr als 100 öffentlich zugängliche Defibrillatoren im Kreisgebiet.

Der Verein „Lebensretter im Kreis Euskirchen“ treibe die Verbreitung und Installation dieser Geräte weiter voran und verfolge das Ziel, mehr als 200 öffentlich zugängliche Defibrillatoren im Kreis zu installieren.

In der vergangenen Woche sei der mittlerweile 1000. potenzielle Lebensretter im System der smartphonebasierten Alarmierung von Ersthelferinnen und Ersthelfern freigeschaltet worden, erklärte der Kreis. Kai Froböse, der auch in der Feuerwehr in Metternich aktiv sei, nehme nun aktiv an der Initiative teil. „1000 freiwillige Ersthelfende ist eine enorme Anzahl und sicherlich ein Grund zu feiern. Dennoch möchten wir uns hierauf nicht ausruhen und das System weiter vorantreiben. Ziel ist es, dass wir mindestens 1500 Ersthelfende im Kreis erreichen“, erklärt der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes. (eb)


Lebensretter-Tag

Um die bisherige Entwicklung der „Lebensretter-Initiative“ zu feiern und um allen Ersthelfenden herzlich zu danken, veranstaltet der Kreis Euskirchen am Samstag, 26. August, ab 10 Uhr im Kreishaus den „Tag der Lebensretter“. Hier sind neben allen bisher registrierten Ersthelfenden auch alle am System Interessierten eingeladen.

Auch Menschen, die sich über die Möglichkeiten von ehrenamtlichem Engagement informieren möchten, finden hier neben allen Hilfsorganisationen im Kreis auch bei der Feuerwehr die richtigen Ansprechpartner. Weitere Informationen gibt es bei Martin Duske per E-Mail oder unter Telefon 0 22 51/1 58 15. 

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