Biotonnen-KontrolleMüllsündern im Kreis Euskirchen droht die Rote Karte

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Abfallberaterin Karen Beuke (r.) und weitere Mitarbeiter der Kreisverwaltung zeigen Umweltsündern die symbolische Rote Karte.

Der Kreis Euskirchen beteiligt sich bis zum 22. September an einer bundesweiten Kontrollaktion der Biotonnen. Ziel ist, dass weniger Störstoffe im Kompostwerk im AWZ Mechernich ankommen.

Aktuell werden die Biotonnen im Kreis Euskirchen kontrolliert. Im schlimmsten Fall werden Tonnen, die Störstoffe enthalten, nicht geleert.

Kartoffelschalen, welke Salatblätter, Rasenschnitt: Eigentlich ist sonnenklar, was in die Biotonne gehört. Trotzdem gelangen immer wieder Störstoffe in die braune Tonne – und die sorgen im Kompostwerk des Abfallwirtschaftszentrums Mechernich (AWZ) für Ärger. Denn damit die pflanzlichen Abfälle zu wertvollem Kompost oder Humus weiterverarbeitet werden können, müssen sie frei von Abfällen sein, die nicht verrotten können und daher nicht in den Biomüll gehören. 

„Das größte Problem sind Plastikfolien“, sagt Abfallberaterin Karen Beuke von der Euskirchener Kreisverwaltung: „Dazu gehören leider auch kompostierbare Bioabfall-Tüten, die wir im Kompostwerk des AWZ nicht verarbeiten können.“ Das Aussortieren der Störstoffe sei naturgemäß keine angenehme Aufgabe, ergänzt Achim Blindert, Allgemeiner Vertreter von Landrat Markus Ramers: „Deshalb ist es wichtig, den Anteil der Fehlwürfe in der Biotonne zu reduzieren.“

Abfall-Kontrolleure sind im Kreis Euskirchen unterwegs

Der Kreis Euskirchen beteiligt sich daher aktuell an einer bundesweiten Kontrollaktion: In allen elf Kommunen sind noch bis zum 22. September Mitarbeiter der Kreisverwaltung unterwegs, die einen Blick in die zur Entleerung bereitgestellten Biotonnen werfen.

Norbert Lenzen mit einer Schubkarre voller Müll. Er trägt eine Arbeitsweste in Signal-Orange.

Kreis-Mitarbeiter Norbert Lenzen präsentiert in einer Schubkarre eine Auswahl der in der vergangenen Woche gefundenen Biotonnen-Fehlwürfe.

„Finden wir dabei Abfälle, die nicht in den Biomüll gehören, werden die Tonnen mit einem roten Anhänger gekennzeichnet und von der Müllabfuhr nicht entleert“, erklärt Beuke. Die Anhänger enthalten Hinweise zur richtigen Mülltrennung. Von den 1938 Biotonnen, die in der vergangenen Woche kontrolliert wurden, enthielten 161 Störstoffe und wurden daher nicht geleert – ein Anteil von acht Prozent.

Die Liste der Gegenstände, die allein in der vergangenen Woche gefunden wurden, ist lang: „Neben den bereits genannten Plastiktüten waren dies Blumentöpfe aus Kunststoff, Textilien, das Rad eines Rasenmähers, Einmachgläser und ein Bastkörbchen“, berichtet Abfall-Experte Norbert Lenzen. 

Viele Bürger machten alles richtig. Aber bei manchen habe man das Gefühl, dass ihnen völlig egal sei, was sie in die Biotonne werfen, so Lenzen weiter: „Wir haben auch schon Sondermüll, zum Beispiel Batterien oder Akkus, im Biomüll gefunden.“ Problem: Alles, was nicht in den Biomüll gehört, muss im AWZ aussortiert werden. Rund 80.000 Euro hat die Entsorgung der Störstoffe den Kreis im vergangenen Jahr gekostet.

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