Für Verliebte ist es die Nacht der Nächte: Am 30. April stellen viele Menschen im Kreis Euskirchen ihrem Liebling einen Maibaum vors Haus. In Schaltjahren ist es zudem Tradition, dass Frauen ihren Angebeteten in der Nacht zum 1. Mai einen Maibaum setzen. Männer dürfen ihren Liebsten natürlich trotzdem eine Freude bereiten.

Für den einen oder die andere mag die Tradition je nach Ausprägung allerdings auch wirken wie aus der Zeit gefallen. Beispielsweise dann, wenn man seine Liebste „ersteigern“ muss, um ihr einen Maibaum stellen zu dürfen.

Maibäume müssen mit Bier bezahlt werden

Grundsätzlich sind Frauen bei den Mai-Ritualen vielerorts noch nicht gleichberechtigt. Bei der Zusammenstellung der Maipaare in Kall beispielsweise können Männer mit ausreichend Bier Einfluss darauf nehmen, wer ihnen als Partnerin zugeteilt wird. Frauen dürfen das nicht.

Dennoch lassen viele Maijugenden und Junggesellenvereine nichts auf ihre Mai-Rituale kommen. „Das ist kein Humbug, sondern jahrhundertealte Tradition“, schreibt beispielsweise der Hockenbroicher Junggesellenverein aus Kirchheim auf seiner Social-Media-Seite über seine Mai-Rituale. Wer in Kirchheim ein Herz aufhängen oder einen Maibaum stellen möchte, muss sich die Erlaubnis dafür erkaufen. In Kirchheim kostet das einen Kasten Kölsch und 15 Euro. Wer nicht zahlt, dessen Herz oder Baum wird demontiert.

Maibäume als farbenfrohe Liebesbotschaften

Inzwischen wird die Maibaum-Tradition aber längst nicht mehr überall nach strengen Regeln gelebt. Während der Corona-Pandemie beispielsweise schmückten viele Menschen ihre Häuser selbst mit bunt behangenen Zweigen – um einfach ein bisschen Farbe und Freude in die triste Zeit zu bringen. Einige haben das beibehalten.

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Tom Steinicke

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Und eins steht fest: Schön anzusehen sind die farbenfrohen Liebesbotschaften allemal. Eine Birke zwecks Tradition einfach im Wald zu fällen, ist allerdings nicht erlaubt. Wer einen Baum schlagen möchte, muss sich an die Forstämter wenden. Nicht überall ist das bis zum 1. Mai noch möglich.

Bad Münstereifel

Maibäume selber schlagen kann man beim Forstbetriebsbezirk Rheinbacher Höhen am Montag und Dienstag (29. und 30. April) ab 16 Uhr. Der Verkauf ist ab der Kreuzung Rheinbach-Kurtenberg/Vier Winden ausgeschildert. Die Bäume kosten 10 bis 15 Euro. Ansprechpartner Michael von Brauchitsch ist unter 0177/7130765 erreichbar.

Euskirchen

Die Stadt Euskirchen verkauft am Freitag (26. April), 15 bis 20 Uhr, Maibäume im Billiger Wald. Die Zufahrt ist ab dem Parkplatz Billiger Wald an der K 24 ausgeschildert. Die Bäume kosten je nach Größe 15, 30 oder 50 Euro, größere Exemplare fällt eine Fachfirma maschinell. Dorfvereine aus dem Stadtgebiet erhalten ihren „Dorfmai“ nach Anmeldung bis zum 19. April per E-Mail gratis. Rückfragen unter 02251/14483.

Heimbach

Einwohner aus dem Gemeindegebiet können ihre Bäume beim Forstbetriebsbezirk Heimbach nach Absprache selber schlagen. Bäume gibt es für etwa 20 Euro, die Abrechnung erfolgt über die Holzkontor Nordeifel GmbH. Interessierte melden sich bis spätestens Mittwoch (24. April) bei Ute Hass unter 0171/5870673 oder per E-Mail.

Kall

Nach Absprache können Einwohner aus dem Gemeindegebiet ihre Bäume beim Forstbetriebsbezirk Kall selber schlagen. Bäume sind für die Gemeindemitglieder kostenlos. Interessierte können sich bis Montag (29. April) unter 0171/5871031 oder per E-Mail bei Joachim Maeßen melden.

Mechernich

Beim Forstbetriebsbezirk Mechernich kann man nach Absprache selber einen Maibaum schlagen. Die Bäume kosten je nach Größe 5 bis 25 Euro. Ansprechpartner Heinz Benden ist unter 0171/5871065 oder per E-Mail zu erreichen.