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Großer AndrangBlumen-, Kleintier- und Bauernmarkt in Kommern lockte Tausende

Lesezeit 4 Minuten
Menschenmassen schlendern entlang der Fachwerkhäuser in Kommern und schauen sich die Marktwaren an.

Tausende Besucher schlenderten am Muttertags-Sonntag über den Kommerner Blumen- und Kleintiermarkt.

Bonbons, Blumen und Besuchermassen: Der Blumen-, Kleintier- und Bauernmarkt in Kommern ist weit über die Grenzen des Kreises Euskirchen hinaus beliebt.

Aus einem großen Topf goss Florian Belgard in Wasser gelösten Zucker in die Form. Beobachtet von vielen Kindern gab der Konfektmacher im Anschluss ein Aroma zur Mischung und sofort breitete sich auf dem Arenbergplatz der süße Duft der Bonbons aus. Lautstark bejubelte der Nachwuchs jeden Handgriff. „Ich mag Bonbons sehr, sehr gerne, aber ich habe noch nie gesehen, wie jemand welche gemacht hat“, sagte der zehnjährige Simon.

Kaninchen, Hühner und ein Karussell für die Kinder

Am Sonntag lud das Vereinskartell Kommern zum traditionellen Blumen-, Kleintier- und Bauernmarkt in den historischen Ortskern von Mechernich-Kommern ein. Besucherinnen und Besucher erwartete ein vielfältiges Angebot: Neben einem bunten Blütenmeer erwarten sie regionale Produkte, Gartenaccessoires, Kleintiere wie Kaninchen und Hühner sowie kulinarische Spezialitäten aus der Region. Auch für Kinder war mit Karussell und Mitmachangeboten gesorgt.

In einem Käfig sitzen kleine Kaninchen im Stroh.

Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Hühner sorgten besonders bei den kleinen Marktbesuchern immer wieder für strahlende Augen.

Neben den Bonbons verströmten auch die für den Markt namensgebenden Blumen ihren Duft durch die gesamte Innenstadt. Cornelia Jaeck und Jill Schomer waren dabei überall im Einsatz. „Damit jeder Aussteller seinen Platz findet“, lobte Björn Schäfer vom Organisationsteam des Vereinskartels.

Gefallen an den Angeboten hatten schon früh am Sonntagmorgen auch zahlreiche Kommerner gefunden. Obwohl der Markt offiziell erst um 11 Uhr begann, schlenderten bereits ab 9 Uhr zahlreiche Besucher zwischen den Ständen hin und her, während die insgesamt 44 Aussteller noch nicht einmal alle Waren ausgeladen hatten. Bis in die frühen Abendstunden sollte dieser der historischen Innenstadt zustrebende Menschenstrom nicht versiegen und schon bald war an ein Vorankommen in normalem Schritttempo nicht mehr zu denken.

Ein Junge und ein Mädchen stehen vor zwei Bärenskulpturen, die sie mit mit Pinseln anmalen.

Die Geschwister Milo und Finja konnten auf dem Markt sogar ihren eigenen Soulbear gestalten.

Das bunte Blütenmeer mit dem Anwohner und Gäste schon am Markteingang willkommen geheißen wurden, verbreitete eine freudige Kauflaune, die durch das Fest zum Muttertag sogar noch verstärkt wurde. „Ich finde es immer schön meiner Mama zum Muttertag einen Strauß Blumen oder andere Frühlingsdeko mitzubringen. Noch viel schöner finde ich es aber, heute hier mit ihr über den Markt zu spazieren und sie selbst ihr liebstes Geschenk aussuchen zu lassen“, freute sich Gabriele Winter, die gemeinsam mit Mutter Anneliese die riesige Blumenauswahl durchstöberte.

Während schon zur Mittagszeit die ersten gefüllten Einkaufstüten zu Hause oder im Auto zwischengeparkt wurden, zog es die jüngeren Marktbesucher mit begeisterten Ausrufen auch immer wieder zu den behaarten und befiederten Protagonisten des Blumen- und Kleintiermarktes.

Die Leute machen sich wieder mehr Gedanken darüber, wo ihre frischen Eier herkommen und was bei all den Skandalen dran ist.
Daniel Voßen bietet Hühner und andere Tiere an

Mit „Oh, guck mal da“ oder „Die sehen so süß aus“ wurden Mama und Papa von ihrem Nachwuchs auf die Zwerghamster und Kaninchen aufmerksam gemacht, während schon die ersten Pläne für einen geeigneten Platz im Kinderzimmer geschmiedet wurden. Auch das Pärchen Svenja Gaul und Alexander Hammer hatten sich von den kleinen Nagern um den Finger wickeln lassen.

Eine gute Portion Tierliebe und gesunder Menschenverstand

„Wir haben schon eine Katze, die sich mit allen anderen Tieren gut verträgt und für ein neues Haustier hätten wir auch noch genug Platz“, erklärte Svenja Gaul und lachte.

Von unüberlegten Käufen nehme sie aber dennoch gewissenhaft Abstand. „Man darf nie vergessen, dass man sich ein Lebewesen nach Hause holt, einen neuen Teil der Familie. Der nimmt natürlich auch Zeit in Anspruch und man sollte sich gut überlegen, ob man diese Zeit auch aufbringen kann und möchte.“

Ein rosa-weiß gekleidetes Paar steht vor einem Oldimer-Verkaufswagen, in dem selbstgemachte Bonbons verkauft werden.

Florian Belgard und Silke Ziebell boten nicht nur selbstgemachte Bonbons zum Verkauf, sondern präsentierten auch ihre Herstellung.

Doch nicht nur in der Wohnung, sondern auch im Garten werden Kleintiere wieder beliebter, berichtete Daniel Voßen, der mit seinen Hühnern ebenso für Aufsehen sorgte wie die felligen Vierbeiner. „Die Leute machen sich wieder mehr Gedanken darüber, wo ihre frischen Eier herkommen und was bei all den Skandalen dran ist. Mit eigenen Tieren wissen sie ganz genau welches Futter es gab und viel Vorwissen braucht es auch nicht. Da reicht eine gute Portion Tierliebe und gesunder Menschenverstand.“

Zwei bis drei Quadratmeter solle ein Stall für die Hühner mindestens messen, die als Herdentiere am liebsten mit 4 bis 5 Artgenossen zusammenleben. „Der Stall ist aber nur für die Nacht. Tagsüber ist dann natürlich klar: je mehr Auslauf, desto besser.“

Über mangelnden Auslauf konnten sich die zu tausenden über das Marktgelände schlendernden Besucher am Sonntag jedenfalls nicht beschweren. Im gesamten Ortskern lockten Händlerinnen und Händler mit kulinarischen Köstlichkeiten und unterschiedlichsten Dekorationen, die zuhauf in den Mägen und Einkaufstaschen der shoppinglaunigen Gäste wanderten.