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Tradition und ModerneKommerner Handwerkermarkt trifft Kirmes

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 Beim 35. Handwerkermarkt konnten Besucher erneut zahlreichen Ausstellern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.

Mechernich-Kommern – Die Mischung aus einem historischen Handwerkermarkt und einer Kirmes mit bunt leuchtenden Fahrgeschäften mag auf den ersten Blick befremdlich wirken. So scheint sich der Erhalt alter Handwerkstraditionen auf der einen Seite nur schwer mit einer Fahrt auf einer modernen Schiffsschaukel auf der anderen Seite vereinbaren zu lassen. In Kommern ist genau diese Mischung seit Jahren bewährt und lockte am Wochenende zum 35. Mal tausende Besucher an.

„In der Vergangenheit gab es tatsächlich Handwerker, die beim Anblick der Kirmes sofort kehrt gemacht haben. Wer jedoch einmal diese außergewöhnliche Atmosphäre erlebt hat, kann gar nicht mehr genug bekommen“, erklärte Conny Jaeck, die zum vierten Mal mit Jil Schomer als Hauptorganisatorin verantwortlich zeichnete: „Beide Veranstaltungen sind kein Widerspruch, sondern eine schöne Ergänzung. Und alle Generationen kommen auf ihre Kosten.“

Tatsächlich waren Handwerkermarkt und Kirmes durch eine imaginäre, am Arenbergplatz verlaufende Grenze räumlich voneinander getrennt. Wer seinen Rundgang durch den Ortskern an der Bürgerhalle begann, dem drang das klirrende Geräusch des schweren Schmiedehammers ans Ohr, mit dem die Mitglieder des Heimatvereins Wulfen ihrer Arbeit nachgingen.

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Beim 35. Handwerkermarkt konnten Besucher erneut zahlreichen Ausstellern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.

Mehr als 70 Aussteller präsentierten ihr Angebot von wetterfesten Dekorationen aus Metall für den Garten bis hin zu zahlreichen Köstlichkeiten aus der Region. „Im vergangenen Jahr war die durch die Pandemie verursachte Unsicherheit noch sehr groß und wir konnten nur rund 40 Handwerker für den Markt gewinnen. Mittlerweile ist die Zahl zum Glück wieder auf den Stand von vor Corona angewachsen“, so Conny Jaeck.

Viele Handwerker wie Anna Gornick boten ihre Waren nicht nur zum Verkauf an, sondern ließen sich zudem bei der Entstehung über die Schulter schauen: „Mit dem Stricken habe ich vor langer Zeit begonnen. Dabei ist mir jedoch irgendwann aufgefallen, dass die industriell hergestellte Wolle immer gleich ist und keinen eigenen Charakter besitzt.“

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Beim 35. Handwerkermarkt konnten Besucher erneut zahlreichen Ausstellern bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.

Seit einem Jahr stellt sie ihre Wolle am Spinnrad selbst her. „So bekommt man noch einmal ein völlig neues Gefühl für das Arbeitsmaterial. Die Menschen haben sich schon vor Urzeiten mit Wolle warmgehalten und der praktische Nutzen ist im Vergleich zu moderneren Materialien immer noch sehr groß.“

Während auf dem Handwerkermarkt die Geräusche der Arbeitsgeräte den Ton angaben, herrschten im zweiten Teil die Ansagen der Fahrgeschäft-Betreiber und der Geruch süßer Zuckerwatte vor. Noch vor wenigen Minuten war der zehnjährige Jan am Stand des Seilers aktiv und hatte seiner Mutter stolz das Ergebnis seiner Arbeit präsentiert, da leuchteten seine Augen beim Anblick des Karussells ein weiteres Mal auf.

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„Für die Kinder ist ein solcher Tag natürlich klasse“, freute sich Mutter Vanessa: „Ich war erstaunt, wie sehr er sich für die alten Handwerksmethoden interessiert und wie viele Fragen er gestellt hat. Und jetzt gibt es auch noch einen actiongeladenen Abschluss.“