NeuerscheinungFreilichtmuseum Kommern präsentiert Buch zur Geschichte der Brühler Milchbar

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Die Milchbar aus Brühl steht seit 2019 im Freilichtmuseum in Kommern.

Die Geschichte der Milchbar aus Brühl, die vor einigen Jahren auf dem Marktplatz Rheinland des Kommerner Freilichtmuseums eine neue Heimat gefunden hat, wird im neuen Band der museumseigenen Schriftenreihe nacherzählt.

Das Freilichtmuseum Kommern hat ein Buch zur Milchbar aus Brühl veröffentlicht, das die Geschichte des Kultbaus aus dem Jahr 1955 beleuchtet.

Unter den Augen von hunderten Schaulustigen wurde in der Nacht vom 24. auf den 25. August 2019 die Milchbar aus der Carl-Schurz-Straße in Brühl ins Kommerner Freilichtmuseum „umgezogen“. Viele kamen, um Abschied zu nehmen – aber natürlich auch um zu feiern, dass die Milchbar ein neues Zuhause gefunden hat. Trotz Corona feierten dann im Sommer 2021 ebenso viele Besucher die offizielle Eröffnung der Milchbar auf dem Marktplatz Rheinland.

Zum Start des neuen Jahres ist nun der mittlerweile achte Band der museumseigenen Publikationsreihe zum Marktplatz Rheinland erschienen. Viele spannende Themen rund um den 2021 eröffneten Kultbau aus Brühl haben die Forschenden des Freilichtmuseums auf 106 reich bebilderten Seiten beleuchtet. Es geht um Milchshake und Rock ‚n‘ Roll, aber auch um berüchtigtes Nachtleben, bürgerliches Kneipenambiente, guten Whiskey und Miles Davis.

Wechselvolle Geschichte: Vom Jugendtreff zur Rockerkneipe

„Kaum ein Gebäude im LVR-Freilichtmuseum Kommern hat in seiner 63-jährigen Geschichte so viele konzeptionelle Änderungen erlebt und trotzdem nie den Namen geändert: die Milchbar aus Brühl“, heißt es im Vorwort von Museumsdirektor Dr. Carsten Vorwig.

Im Mittelpunkt der Veröffentlichung steht die wechselvolle Geschichte der im Jahr 1955 in Brühl eröffneten Milchbar. Damals ist alles angesagt, was aus Amerika kommt. Und auch in der nahen Domstadt gibt es bereits einige Milchbars nach amerikanischem Vorbild.

Hinter der Theke einer Milchbar ist ein Wandgemälde aus den 1950-er Jahren zu sehen.

Ein Blick auf die Theke der Milchbar im Freilichtmuseum in Kommern, wie sie bei der Eröffnung im Jahr 1955 aussah.

Zusammen mit seiner Tochter Elly schaut sich der Brühler Gastronom Josef Eich in Köln dann eine Milchbar an, die zum Vorbild für sein eigenes Geschäft werden soll. Aus dem beliebten Jugendtreff wird dann allerdings schon wenige Jahre nach der Eröffnung eine Art Rockerkneipe. Die Mitglieder eines Motorradclubs kassieren in der Straße vor der Milchbar sogar Passiergelder – statt Milchshakes gibt es nun das in Brühl gebraute Giesler-Kölsch aus der Flasche.

Später wird die Brühler Milchbar zur Szenekneipe für Musikfans

Erst in den 80-er Jahren wird es wieder ruhiger, als sich die Milchbar mehr und mehr zu einer Szenekneipe entwickelt, die für ausgewählte Musik und guten Whiskey bekannt ist.

Doch zurück zur Milch: In dem Buch erfahren Interessierte auch Wissenswertes über die Geschichte der Milchvermarktung, Rezepte für leckere Shakes und die Technik der bis zuletzt funktionsfähigen Kühltheke der Brühler Milchbar.


Das Buch „Milchbar. Milchshake und Rock 'n‘ Roll“ von Carsten Vorwig und Raphael Thörmer (Hrsgg.) ist zum Preis von 8,50 Euro im Kommerner Museumsladen sowie im Buchhandel erhältlich. ISBN: 978-3-9820058-5-0

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