Nach FeuerVerletzter bespuckt in Mechernich Einsatzkräfte und flüchtet aus Rettungswagen

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Man sieht Einsatzkräfte, wie sie die letzten Brandherde im Container löschen.

Der Wohncontainer brannte komplett aus.

Ein Verletzter soll nach einem Feuer in Mechernich Einsatzkräfte beleidigt und bespuckt haben. Vor Ankunft am Krankenhaus flüchtete er.

Zu zwei größeren Einsätzen innerhalb von rund 20 Minuten wurde am Montag gegen 10.20 Uhr die Feuerwehr Mechernich gerufen.

Zunächst ging bei der Leitstelle die Meldung ein, dass im Gewerbegebiet Peterheide ein Wohncontainer in Brand stehe. „Gegen 10.40 Uhr wurden wir dann auch noch zu einem Brand auf dem Firmengelände der Deutschen Mechatronics gerufen“, berichtete Einsatzleiter Markus Kurtensiefen im Gespräch mit dieser Zeitung.

„Wegen der räumlichen Nähe der beiden Einsatzorte war zuerst nicht klar, ob Zeugen die Rauchsäule des Containerbrands für einen Brand auf dem Mechatronics-Gelände gehalten haben. Wir haben deshalb eine weitere Einheit zum Firmengelände geschickt“, so Kurtensiefen weiter. Eine Entscheidung, die sich als richtig erwies, denn bei Sanierungsarbeiten einer Firmenhalle war es dort zu einem Schwelbrand unter der Dacheindeckung aus Metall gekommen.

Mechernich: Feuerwehr kann Wohncontainer nicht mehr retten

„Die Feuerwehr hatte den Brand schnell unter Kontrolle“, lobte Hartmut Haag, Instandhaltungsleiter der Deutschen Mechatronics, die Arbeit der angerückten Feuerwehrleute. Vermutlich sei der Brand durch Flexarbeiten auf dem Hallendach entstanden, so Haag weiter.

Den nur knapp 300 Meter vom Firmengelände entfernt auf einem städtischen Grundstück stehenden Wohncontainer konnte die Feuerwehr hingegen nicht mehr retten – er brannte komplett aus. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand der Container im Vollbrand, die Flammen schlugen meterhoch hinaus. „Wir haben das Feuer schließlich gelöscht und sind mit Schaum gegen noch vorhandene Glutnester vorgegangen“, fasste Kurtensiefen den Einsatz zusammen. Insgesamt seien bei den beiden Einsätzen drei Löschzüge mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort gewesen.

„Den Bewohner, den wir noch in der Nähe des Containers angetroffen haben, haben wir wegen des Verdachts einer Rauchgasvergiftung an den Rettungsdienst übergeben“, so der Einsatzleiter der Feuerwehr weiter.

Es bestehe der dringende Verdacht, dass der Bewohner des Containers, ein 40-jähriger Obdachloser, den Brand selbst ausgelöst habe, sagte ein Sprecher der Euskirchener Polizei.

Feuer in Mechernich: Verletzter flüchtet aus Rettungswagen

Wie die Polizei weiter mitteilte, hatte sich der Bewohner bei dem Brand auch Brandverletzungen zugezogen. Er sollte mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. „Auf der Fahrt zum Krankenhaus beleidigte und bespuckte er die Besatzung des Rettungswagens und konnte noch vor dem Eintreffen im Krankenhaus aus dem Fahrzeug flüchten“, heißt es im Bericht der Polizei.

Der 40-Jährige sei daraufhin zum Tatort zurückgekehrt und habe dort von Polizeibeamten vorläufig festgenommen werden können. Gegen ihn seien Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung aufgenommen worden.

Anlieger des Brandorts berichteten, dass es in den vergangenen Monaten bereits häufiger zu Problemen mit dem 40-Jährigen gekommen sei: Der Mann habe Fensterscheiben an Gewerbebetrieben eingeschlagen und sei auch durch Ruhestörungen aufgefallen.

Silvia Jambor, die Leiterin des Ordnungsamts der Stadt Mechernich, bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung, dass es sich bei dem Wohncontainer um eine reguläre Obdachlosenunterkunft der Stadt gehandelt habe. „Der Mann hat den Container seit vergangenem Oktober bewohnt“, so Jambor. Zuvor sei er in anderen Obdachlosenunterkünften der Stadt untergebracht gewesen, wo ein Zusammenleben mit anderen Bewohnern aber nicht mehr möglich gewesen sei.

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