Erstmals seit zwölf Jahren erblickte im Hochwildpark Kommern ein kleiner Großhirsch das Licht der Welt – zur Überraschung des gesamten Teams.
Baby hat noch keinen NamenDen Elch-Nachwuchs im Kommerner Wildpark hat keiner erwartet

Das noch namenlose Elch-Baby folgt seiner Mutter Wilma auf Schritt und Tritt. Zusammen mit dem Elchbullen Hatti bewohnt die Familie ein rund drei Hektar großes Gehege im Kommerner Hochwildpark.
Copyright: Thorsten Wirtz
Tierpfleger Dominik Berg war völlig überrascht, als er am Dienstagmorgen kurz nach Dienstantritt zum Elchgehege des Kommerner Hochwildparks kam. „Ich habe mich gewundert, dass Elchkuh Wilma nicht zum Füttern erschienen war“, berichtet Berg: „Und dann habe ich gesehen, dass sie sich mit einem neugeborenen Kalb in die hinterste Ecke des Geheges zurückgezogen hatte.“
Wildpark-Geschäftsführerin Ruth Klinkhammer, die unmittelbar nach der Entdeckung des Babys von ihrem Mitarbeiter am Telefon informiert wurde, hatte ebenfalls nicht mit dem Familiennachwuchs bei Elchens gerechnet. „Das kam völlig unerwartet“, so die Chefin des traditionsreichen Betriebs: „Wir wussten nicht, dass Wilma trächtig war. Es ist der erste Elch-Nachwuchs seit zwölf Jahren hier bei uns.“
Elch-Paar kam erst im vergangenen Jahr in die Voreifel
Für Wilma und den Elchbullen Hatti ist es der allererste Nachwuchs. „Die beiden sind erst seit dem vergangenen Jahr hier in Kommern“, berichtet Klinkhammer. Dass sich überhaupt so schnell Nachwuchs bei den beiden einstellt, hätte sie bei der Ankunft der Tiere in Kommern-Süd gar nicht erwartet. „Hatti war ziemlich schmächtig, Wilma machte einen resoluteren Eindruck. Ich hätte nicht gedacht, dass die ihn so schnell ranlässt.“

Manchmal ist das Kalb noch ein bisschen wackelig auf seinen langen Beinen unterwegs. Am Dienstag erblickte es in Kommern-Süd das Licht der Welt.
Copyright: Thorsten Wirtz

Das sollten Besucher nicht nachmachen: Von Tierpfleger Dominik Berg lässt sich der frischgebackene Elch-Papa Hatti auch streicheln.
Copyright: Thorsten Wirtz
Doch im Herbst des vergangenen Jahres machte sich bei Hatti ein Hormonschub bemerkbar: „Er verhielt sich ziemlich aggressiv, warf sich zum Beispiel gegen den Zaun“, erinnert sich Tierpfleger Berg. Doch Wilma hat das hormongesteuerte Verhalten ihres Artgenossen offenbar gefallen. „Wir hatten trotzdem keine Ahnung, dass Nachwuchs unterwegs war, zumal Elche meist auch schon im Mai oder Juni ihre Kälbchen zur Welt bringen“, sagt Klinkhammer.
Wildpark bittet kleine Besucher um Namensvorschläge fürs Elch-Baby
Obwohl der Geburtstermin Ende Juli also recht spät kam, macht sich die Wildpark-Chefin keine Sorgen um das Kalb: „Es ist normal groß und macht einen rundum gesunden Eindruck – alles bestens!“ Einen Namen hat das Kälbchen – es handelt sich übrigens um ein weibliches Tier – noch nicht. „Wir rufen gerade alle kleinen Besucher des Wildparks auf, Namensvorschläge abzugeben“, so die Chefin von insgesamt 24 Mitarbeitern in Wildpark und angegliedertem Restaurant. Im Eingangsbereich des Parks wurde dazu eine Zettel-Box aufgestellt. „Ich würde mich freuen, wenn es ein schwedischer Name würde – das wäre passend“, überlegt Klinkhammer. „Mal sehen, was alles kommt.“
Obwohl sich Wilma mit ihrem kleinen Kalb meist am Rand des drei Hektar großen Geheges aufhält und momentan auch Hatti aus dem Weg geht, kann man die junge Familie gut in dem Areal beobachten. Eventuell hilft ein Fernglas, einen Blick auf das Baby zu erhaschen.
Der Hochwildpark Kommern liegt zwischen Kommern-Süd und Katzvey und ist ganzjährig geöffnet, im Sommer täglich zwischen 9 und 18 Uhr (letzter Einlass um 17 Uhr).
Der Eintritt kostet 11 Euro für Erwachsene, 10 Euro für Schüler und Studenten sowie 7 Euro für Kinder zwischen 3 und 13 Jahren. Familien (zwei Kinder, zwei Erwachsene) zahlen 32 Euro. www.hochwildpark-rheinland.de