Neues RosenthalquartierAnwohner in Nettersheim sind entsetzt über Carports

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Unzufrieden sind die Anwohner mit den Carports vor den neuen Häusern in der Rosenthalstraße.  

Nettersheim – Wer in diesen Tagen durch die Rosenthalstraße in Nettersheim fährt, könnte erstaunt sein über das Bild, dass sich dort bietet. Denn vor den Häusern des mittlerweile weitestgehend fertiggestellten Rosenthalquartiers, das unter anderem auch Wohnungen mit Betreutem Wohnen anbietet, sind Carports aufgestellt worden, die auf den ersten Blick befremdlich wirken. Massive Stahlpfosten halten Blechdächer, die weiß in der Sonne leuchten.

Nicht ganz das, was immer noch auf der Internetseite der Immobilienvermarktung der VR-Bank Nordeifel beworben wird. Mit viel Liebe zum Detail würden die Gebäude in die bestehenden Baustrukturen eingefügt. „Ebenfalls in Holzständerbauweise werden Carports sowie Abstellräume errichtet, die das Gesamtbild abrunden“, ist dort weiter zu lesen.

Nettersheimer Anlieger finden die Carports scheußlich

Die Anlieger sind entsetzt. „Ich habe noch mit keinem gesprochen, der das gut findet“, sagt eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will. Bernhard Tillmann hat da weniger Probleme. Er wohnt im Haus gegenüber der neuen Gebäude und hat nun eine neue Aussicht. Er findet die neuen Carports überhaupt nicht gelungen.

„Ich sitze oft auf dem Balkon und höre, was die Leute sagen, die hier vorbeigehen oder mit dem Rad fahren“, berichtet er. Darunter seien Feststellungen wie die, dass die „Dinger“ scheußlich seien. „Oder sie sagen, das sieht ja aus wie beim Bund“, erinnert er sich. Sein Vermieter habe angekündigt, dagegen vorgehen zu wollen. Auch versteht er die Positionierung der Carports nicht. „Die Leute, die dort im Erdgeschoss wohnen, gucken direkt auf ihre Autos.“ Die Carports seien viel zu nah an die Häuser gebaut worden.

Carports werden noch verkleidet und begrünt

Stefan Lippertz, Abteilungsleiter Immobilien der VR-Bank, versucht zu beruhigen. Die Carports seien noch nicht fertig, bisher sei nur das Grundgerüst zu sehen. „Wer sich das Quartier ansieht, erkennt, dass es mit so einer Ausgestaltung nicht hübscher werden würde. Da wird noch was passieren“, sagt er.

Der Entwurf mit einem Holzständerwerk habe keine statische Abnahme bekommen, deshalb seien Stahlträger zum Einsatz gekommen. „Die Carports werden alle verkleidet, genau in dem Stil, in dem auch die Gebäude gemacht worden sind“, beschreibt er die Planung. Außerdem würden die Blechdächer nur den Untergrund für eine Dachbegrünung der Carports darstellen. Zusätzlich würden noch Abstellräume eingebaut werden. „Da wir noch in der Bauphase sind, sieht es anders aus als beabsichtigt, das wird sich noch verändern“, kündigt er an.

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Das bestätigt Stefan Grießhaber, Allgemeiner Vertreter des Nettersheimer Bürgermeisters. „Statt des Holzständerwerks wird eine Stahlkonstruktion verwendet, die mit der gleicher Verschalung wie die Gebäude versehen wird“, beschreibt er. Eine Vorlage mit Visualisierung sei 2019 im Rat besprochen worden.

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