Radeln nach ZahlenKnotenpunktsystem für Radfahrer im Kreis Euskirchen installiert

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Einfacher unterwegs – das Knotenpunktsystem macht’s möglich. Schon bald sollen im Kreis Euskirchen rund 120 solcher Punkte den Radlern die Touren erleichtern.

  • Die hiesigen Pedalritter dürfte es freuen, denn die neue Art der Beschilderung erleichtert die Orientierung auf Wegstrecken erheblich.
  • Insgesamt sollen im Kreis Euskirchen 120 Knotenpunkte eingerichtet und etwa 3000 Schilder installiert werden.
  • Mit dem Einrichten der Knotenpunkte will der Kreis Euskirchen langfristig auch Mitglied im Verein Radregion Rheinland werden.

Kreis Euskirchen – Nachdem im Rheinland inzwischen rund 3500 Kilometer Radwege nach dem Vorbild des niederländischen Knotenpunktsystems beschildert worden sind, soll auch der Kreis Euskirchen an das Netz angeschlossen werden. Das hofft Mirca Litto, die Geschäftsführerin des Vereins Radregion Rheinland. Der ist für die Vermarktung und Koordination des Netzwerks zuständig.

Durch die bisher insgesamt etwa 430 Knotenpunkte in der Radregion Rheinland ließen sich Radtouren ganz einfach planen und gestalten, heißt es auf der Homepage – und das auch ohne Ortskenntnisse.

Erleichterung bei der Orientierung

Nach Angaben von Marcus Sprung, dem Radverkehrsbeauftragten und Mobilitätsmanager in der Euskirchener Kreisverwaltung, kann die Hoffnung von Mirca Litto vielleicht noch in diesem Jahr erfüllt werden. Die hiesigen Pedalritter dürfte es freuen, denn die neue Art der Beschilderung erleichtert die Orientierung auf Wegstrecken erheblich und kann die Nutzung eines Fahrradnavis überflüssig machen.

Kern des Systems sind Knotenpunkte, die eine individuelle Nummer erhalten und als rote Reiter oben auf Schildermasten angebracht sind. Sinn dieser Knotenpunkte ist es, dass der Radfahrer sich nur noch die Nummern notieren muss, die auf seiner Wunschroute liegen. Beim Fahren achtet er dann auf die Beschilderung und fährt von Zahl zu Zahl – man könnte auch sagen: Radeln nach Zahlen.

Knotenpunkttafeln

Die Nummern der Knotenpunkte lassen sich auf einer Karte im Internet wiederfinden. Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann auch einen Flyer über die Orte und die dazugehörenden Nummern erhalten oder sich beim Bielefelder Verlag das entsprechende Kartenmaterial bestellen.

An einigen Stellen wird es neben den Hinweisschildern auch sogenannte Knotenpunkttafeln geben. Auf diesen Tafeln kann sich der Radfahrer ohne elektronische Hilfsmittel den weiteren Weg auf einer Karte anschauen und erhält zudem Hinweise zur Umgebung. Wer nicht nur radeln, sondern sich auch bilden möchte, kann sich zusätzlich eine App mit dem Namen QuoRadis auf sein Smartphone laden. Über diese App erhält der Radfahrer nach Wunsch Informationen zur Geschichte und zu den Sehenswürdigkeiten am Weg in Form von Texten und Videos.

Am Ortsausgang Palmersheim können Radfahrer jetzt schon die Vorzüge des Knotenpunktsystems erproben.

Am Ortsausgang Palmersheim können Radfahrer jetzt schon die Vorzüge des Knotenpunktsystems erproben.

Ziel der Erneuerung des Wegenetzes ist es laut Sprung, ein „attraktives und alltagstaugliches“ Orientierungssystem zur Verfügung zu haben. Zurzeit arbeiten Sprung und sein Team noch am optimalen Anschluss des Kreises Euskirchen an das System im Rheinland. „Das ist teilweise sehr aufwendig,“ schildert der Fahrradbeauftragte, „weil wir uns ins bestehende System der anderen Regionen einhängen müssen und deren Netze dann eventuell mitbetroffen sind.“

Insgesamt sollen im Kreis Euskirchen 120 Knotenpunkte eingerichtet und etwa 3000 Schilder installiert werden. Die Ausschreibung zur Auftragsvergabe für die Wegweiser wird vom Kreis ausgeschrieben. „Die bisherige Beschilderung von Radwegen mit rotem Fahrrad auf weißem Grund bleibt,“ erklärt Sprung und ergänzt: „Das alte, grüne Fahrradnetz im Kreis fällt in Zukunft weg, um die Beschilderung zu vereinheitlichen.“ Nur Mountainbiker werden noch an einigen Stellen auf grüne Schilder stoßen.

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Mit dem Einrichten der Knotenpunkte will der Kreis Euskirchen langfristig auch Mitglied im Verein Radregion Rheinland werden. Dann werden Interessierte alle Informationen über die zentrale Internetseite des Vereins erhalten, die schon jetzt viele wertvolle und verständlich aufgearbeitete Informationen zu diesem Radwegenetz bereithält.

Wer nicht bis zur Installation im Kreis Euskirchen warten möchte, kann bei Palmersheim oder in Weilerswist schon jetzt ins Knotenpunktsystem einsteigen und erste Erfahrungen beim Radeln nach Zahlen sammeln.

www.radregionrheinland.de

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