AktionstagIn Vogelsang frühlingshaft in die Saison gestartet

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Kleine Leckereien  bekamen die Alpakas zugesteckt.  

Schleiden-Vogelsang – Die Freiluftsaison ist eröffnet. Mit bewundernswertem Timing platzierte die Nordeifel Tourismus GmbH (Net) ihre Veranstaltung zum Start in den Sommer just an dem Tag, an dem das Wetter von Spätwinter auf Frühling kippte. Mehrere hundert Menschen besuchten die Stände der Aussteller, die sich auf dem Adlerhof in Vogelsang präsentierten.

„Wir wollen an diesem Aktionstag darauf aufmerksam machen, was die Eifel zu bieten hat“, sagte Patrick Schmidder, Geschäftsführer der Net. Wie gewohnt finde dies am ersten Sonntag der Osterferien statt. Vor Ort waren viele der touristischen Highlights, aber auch einige Betriebe, die sich neu am Markt positionieren.

Wanderung und Picknick mit den Monschauer Alpakas

Etwa Marco Rietz, der am Menzerather Weiher in Monschau auf „Holdaland“ Alpakas hält und mit ihnen Touren durch die Umgebung anbietet. „Ich finde es schön, mit den Leuten zu gehen“, sagte er. Die Menschen seien glücklich und zufrieden, wenn sie mit den Tieren unterwegs sein könnten. „Wir bieten aber auch Fotoshootings mit unseren Tieren und Picknicks auf der Wiese an.“ Sorgen, dass es dabei lästige Mitesser gebe, seien überflüssig: „Die Alpakas fressen nur Gras und Heu.“

Allerdings seien sie sehr neugierig, wer auf ihre Weide komme. Zu den Alpakas gekommen sei die Familie eher zufällig: „Wir haben das Haus mit viel Weideland gekauft und wussten nicht, was wir damit machen sollten.“ Die Nachfrage sei gut. Bis Mai seien die Touren ausgebucht, Termine gebe es bereits bis September.

Probesitzen für eine Ballonfahrt über dem Rursee

Keinen Ballon, aber dafür den originalen Korb, ohne den keine Fahrt möglich ist, hatte Uwe Felten mitgebracht, der – meist ab Einruhr – Ballonfahrten über dem Rursee anbietet: „Wir fahren nur die schönsten Touren bei angenehmem Wetter.“ Wenn der Wind zu schwach sei, sei es nicht möglich zu fahren, da es schwierig sei, über die Bäume hinwegzukommen.

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Das Probesitzen im Ballonkorb, mit dem Uwe Felten über den Rursee fährt,   war besonders bei den Kindern beliebt.

80 Prozent seiner Fahrten seien in der Eifel, manche auch in Aachen oder Köln, erklärte der Ballonpilot, der über 30 Jahre Erfahrung verfügt. Seine Lieblingsregion sei immer noch der Nationalpark.

Frühaufsteher starteten um 7 Uhr in Vogelsang

Auch touristische Highlights wie die Römertherme Zülpich, das Burgenmuseum in Nideggen, das Naturzentrum Nettersheim oder die Kunstakademie Heimbach waren am Sonntag in Vogelsang vertreten. Aus dem Freilichtmuseum Kommern war Andrea Rolfes-Koenen gekommen, die aus Draht Mausefallen fertigte. „Das Handwerk habe ich von meiner Vorgängerin gelernt, die im Mausefallenmuseum in Neroth ausgebildet wurde“, berichtete sie. Allerdings werden heutzutage nicht mehr die tödlichen Mausefallen gefertigt, sondern Lebendfallen. „Die funktionieren sehr gut“, so Rolfes-Koenen.

Viele Aktionsangebote waren für die Besucher vorbereitet. Schon um 7 Uhr morgens startete die Wanderung mit Ranger Georg Gerhards. Auch Waldbaden und ein Bastelworkshop für Kinder wurden angeboten.

Einrichtungen und Betriebe haben sich angesiedelt

Eine ganze Reihe von Standortpartnern, etwa die Betriebe, die sich mittlerweile in Vogelsang angesiedelt haben, beteiligten sich auch an dem Aktionstag. Dabei präsentierte sich das Naturschutzhaus mit seinem neuen Bistro genauso wie das DRK-Museum und die Film- und Kinofreunde Vogelsang.

Noch wurden hier die Filme über Computer und Beamer gezeigt, doch dabei soll es nicht bleiben. „Wir unternehmen gerade die letzten Schritte, damit die Projektoren wieder betriebsbereit sind“, erklärte Hans Wißkirchen, Vorsitzender des Vereins. Die Anlage werde wieder so aufgebaut, wie sie 1954 in Betrieb gegangen sei. Dann sollen wieder Filme von 35-Millimeter-Rollen gezeigt werden und nicht von einer Festplatte.

Der Kino-Gong der Filmfreunde funktioniert bereits

Da die alten Projektoren in dem Vorführraum des Fünfziger-Jahre-Kinosaals abgebaut waren, haben sich die Kinofreunde den Ersatz in Gemünd besorgt, als dort das Kino geschlossen wurde. Auch konnten sie aus einem Kino in Kastellaun die technischen Anlagen übernehmen.

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 Die passenden Objektive haben die Filmfreunde um Hans Wißkirchen besorgt.

Doch nun seien zahlreiche Änderungen notwendig, um die Geräte für die Anforderungen der modernen Zeiten fitzumachen. Nicht alles, was der Vorführraum zu bieten hat, ist da hilfreich. Zum Beispiel nicht der Generalstromschalter, der vor dem Eingang ist. „Der musste sein, weil bis 1957 die Filme feuergefährlich waren, damit bei einem Brand der Strom abgeschaltet werden konnte“, erläuterte der gelernte Kameramann Wißkirchen.

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Nach vielen Mühen konnten auch die Objektive besorgt werden, mit denen die bewegten Bilder durch den Saal auf die Leinwand projiziert werden sollen. Schon installiert und funktionsfähig ist dagegen der originale Kinogong, der aus dem Kino in Kastellaun stammt.

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