Drei Initiativen, die sich ehrenamtlich für Projekte in Schleiden engagieren, werden von der Stadt geehrt und insgesamt 5000 Euro verteilt.
Ehrenamtler gewürdigtDie Stadt Schleiden vergibt ihren Heimat-Preis an drei Initiativen

Der Soccer-Court, den der Bürgerverein Oberhausen mit Unterstützung weiterer Akteure aufgebaut hat, kommt gut an.
Copyright: Wolfgang Kirfel
Der Bürgerverein Oberhausen erhält in diesem Jahr den Heimat-Preis der Stadt Schleiden. Die weiteren Preisträger sind die Initiative Spielenachmittag Schöneseiffen/Harperscheid und der Arbeitskreis Gedenken. Das hat der Stadtrat jüngst einstimmig entschieden. Die Preise werden in der Ratssitzung am 18. Dezember überreicht.
Mit dem Heimat-Preis können Kreise und Kommunen ehrenamtliche Projekte und Initiativen vor Ort auszeichnen und lokales Engagement würdigen. Die Stadt hatte sich erneut am Landesprogramm beteiligt und eine Landesförderung in Höhe von 5000 Euro erhalten. Für den Heimat-Preis waren sechs Vorschläge im Rathaus eingegangen. Die vom Stadtrat gebildete Vorauswahl-Kommission mit Bürgermeister Ingo Pfennings, je einem Vertreter der im Stadtrat vertretenen Parteien sowie der Ehrenamtsbeauftragten der Stadt hatte eine Rangfolge festgelegt und diese dem Rat zur Entscheidung vorgelegt.
Dorfsaal nutzbar gemacht und Soccer-Court aufgebaut
Der erste Platz mit einem Preisgeld von 2500 Euro geht an den Bürgerverein Oberhausen. Nachdem sich der Verein zur Förderung des Dorfsaals Oberhausen aufgelöst hatte, hatten sich Ehrenamtler zum gemeinnützigen „Bürgerverein Oberhausen Eifel“ zusammengeschlossen, um die Dorfgemeinschaft in dem Ort zu fördern. Der Dorfsaal wurde wieder nutzbar gemacht und Vereinen wie den Turnfrauen, dem Tambourcorps und dem Dartclub zur Verfügung gestellt. Auch für Veranstaltungen wie Kneipenabende oder Karneval kann er genutzt werden.
Außerdem wurde mit Unterstützung weiterer Akteure ein Soccer-Court auf dem Zöllerplatz aufgebaut, der sich großer Beliebtheit erfreut. Der Verein plant nach Angaben der Stadt weitere Aktivitäten, um das Gemeinschaftsleben im Ort attraktiver zu machen und den Zusammenhalt zu stärken.
Spielenachmittag für Senioren in Schöneseiffen
Über 1500 Euro kann sich die Initiative Spielenachmittag Schöneseiffen/Harperscheid auf dem zweiten Platz freuen. Seit einigen Jahren findet im Saal in Schöneseiffen alle zwei Wochen ein Spielenachmittag für Senioren statt. Die Idee kam auf, weil viele ältere Menschen aus den Höhenorten unter anderem aufgrund mangelnder Mobilität den Kontakt zu anderen Menschen verloren haben.
Die ehrenamtlichen Initiatoren organisieren die Treffen, backen Kuchen und bieten Getränke an. Bei Bedarf wird auch ein Hol- und Bringdienst organisiert. Die Zahl der Teilnehmer ist nach Auskunft der Stadt mittlerweile auf rund 40 Personen gestiegen. „Die Initiative leistet damit einen erheblichen Beitrag zum dörflichen Miteinander und gegen Vereinsamung“, schreibt die Verwaltung in der Vorlage.
Mahnmal für alle Opfer des Nationalsozialismus errichtet
Der Arbeitskreis Gedenken als Dritter erhält 1000 Euro. Dem ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder des Arbeitskreises ist es zu verdanken, dass am alten Rathaus in Schleiden ein Mahnmal für alle Opfer des Nationalsozialismus im Stadtgebiet Schleiden errichtet werden konnte. Finanziell wurde das Projekt von der Bürgerstiftung Schleiden unterstützt.
Der Arbeitskreis konnte weitere finanzielle Mittel einsammeln und leistete die erforderliche heimatgeschichtliche Forschungsarbeit, die Textgestaltung am Mahnmal, die Erstellung eines Informationsheftes und organisierte einen Künstlerwettbewerb für die Gestaltung. Außerdem begleitete er das Projekt bis zur Fertigstellung im Rahmen einer Einweihungsfeier.
Aus dem Arbeitskreis ging dann die Initiative zur Gründung eines Vereins mit dem Namen „erinnern.bedenken.handeln“ hervor, der laut Stadt mit Mitteln des Heimat-Preises weitere Projekte umsetzen wird, die der Erinnerungskultur im Stadtgebiet Schleiden insbesondere unter Einbindung von Jugendlichen dienen soll. „Lokale Identität und Heimatbewusstsein werden somit im besonderen Kontext zur Geschichte gefördert“, heißt es in der Vorlage.
„Ich glaube, unsere Gesellschaft wäre ohne das vielfältige ehrenamtliche Engagement gerade im ländlichen Raum viel ärmer. Das Ehrenamt stellt eine unverzichtbare Säule unserer Gesellschaft dar“, betonte Bürgermeister Pfennings.

