Erinnerung an die FlutAusstellung und Café im früheren Nationalparktor in Gemünd geplant

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Das Gebäude des ehemaligen Nationalparktors am Kurpark in Gemünd.

Im ehemaligen Nationalparktor in Gemünd soll ein zentraler Erinnerungsort der Stadt Schleiden an die Flutkatastrophe vom Juli 2021 entstehen.

Der Schleidener Stadtrat hat für die Einrichtung eines zentralen Flut-Erinnerungsorts im ehemaligen Nationalparktor in Gemünd gestimmt.

Der zentrale Erinnerungs- und Ausstellungsort der Stadt Schleiden zum Gedenken an die Flut im Juli 2021 soll im ehemaligen Nationalparktor in Gemünd entstehen. Das erklärte Bürgermeister Ingo Pfennings jetzt im Stadtrat. Geplant sei eine Kombination mit einem Café. Darüber hinaus habe der Standort weitere Vorteile.

Der Bildungs- und Sozialausschuss hatte sich im Mai dafür ausgesprochen, je eine Stele in den fünf betroffenen Orten aufzustellen, bis zu drei Flutplaketten an Hausbesitzer zu verteilen und einen zentralen Dokumentations- und Erinnerungsort zu schaffen. „Wir haben in den vergangenen Monaten viele Gespräche geführt“, erklärte der Bürgermeister. Dabei sei klar geworden, dass man erst konkrete Aussagen zu den Kosten machen könne, wenn es genaue Vorgaben für die Stelen und den zentralen Erinnerungsort gebe.

Der Erinnerungsort wird durch Spenden und Fördermittel finanziert

Im Entwurf für den Haushalt 2024 seien 15.000 Euro für die Stelen und Plaketten eingeplant. Der Erinnerungs- und Ausstellungsort solle über Spenden oder Fördermittel finanziert werden. Die Standorte für die Stelen sollen laut Pfennings von den Bürgern der fünf Orte festgelegt werden. Die Stadtverwaltung will jetzt Designvorschläge für Stelen und Plaketten einholen. Bis zu drei Plaketten pro Haus sollen kostenfrei sein.

Als Standort für den zentralen Erinnerungs- und Ausstellungsort waren die evangelische Kirche in Schleiden und das ehemalige Nationalparktor in Gemünd im Gespräch. „Ich bin mittlerweile der Meinung, dass das Vorhaben nur im Nationalparktor funktionieren kann“, so der Bürgermeister.

Die Räumlichkeit sei bereits erfolgreich als Ausstellungsraum genutzt worden und verfüge über einen Kino-Raum für digitale Präsentationen. Das Außengelände könne ebenfalls genutzt werden. Die Kombinationsmöglichkeit mit einem Café biete langfristig vielseitige Möglichkeiten. „In Gemünd sind die meisten Menschen gestorben und die größten Schäden, und Olef und Urft treffen hier aufeinander“, betonte Pfennings. Die Dokumentation werde durch einen professionellen Anbieter gestaltet.

Professioneller Anbieter soll eine Webseite gestalten

Es handele sich um eine städtische Liegenschaft, bei der die Bürgerstiftung Schleiden als Förder- und Betreiberverein fungieren könne. Das Gebäude bleibe in städtischem Eigentum, werde der Stiftung aber langfristig überlassen. „Der Café-Betreiber bekommt die Auflage, die Ausstellungsräume und die Toiletten sauber zu halten“, sagte der Bürgermeister. Die Instandsetzung des Gebäudes laufe über Rückstellungen im städtischen Haushalt.

„Die evangelische Kirche dagegen kann als sakraler Raum Menschen abschrecken“, meinte Pfennings. In der Kirche gebe es auch keine barrierefreien Toiletten. Ferner könne die Bürgerstiftung bei einem sakralen Raum nicht als Betreiberverein einspringen. Von den Stelen und dem Erinnerungsort soll auf eine Webseite verwiesen werden. Die Seite soll von einem professionellen Anbieter gestaltet werden und mit anderen Erinnerungsseiten verlinkt werden.

„Das Gebäude ist ideal für dieses Thema und es wird sinnvoll genutzt“, freute sich Petra Freche (Grüne). „Ich habe noch keinen gehört, der gegen diese Lösung ist“, meinte auch Matthias Müller (FDP). Der Gedenkstein vor dem ehemaligen Modehaus Ose solle auch erhalten bleiben und eine Plakette erhalten.

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