Nach der FlutZülpich wartet auf die Bewilligung des Wiederaufbauplans

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Im Hochwasser steht die Kindertagesstätte Sinzenich.

Der Kindergarten in Sinzenich wurde vom Hochwasser derart zerstört, dass ein Neubau nötig ist.

Im April hat Zülpich den Wiederaufbauplan eingereicht. Bislang sind die 12,5 Millionen Euro noch nicht genehmigt.

12,5 Millionen Euro umfasst der Wiederaufplan der Stadt Zülpich, der im April eingereicht wurde, aber noch nicht bewilligt ist. Trotzdem, so Bürgermeister Ulf Hürtgen, seien zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit umfangreiche Sofortmaßnahmen vorgenommen worden. „Die Beseitigung der nun noch vorhandenen Großschäden ist aber abhängig von der Bewilligung der beim Land beantragten Fördermittel“, so Hürtgen.

Dazu gehören der Neubau zweier Brücken in Schwerfen, der Kita Sinzenich sowie der Sportplätze in Nemmenich und Sinzenich. Die Behebung von Schäden an städtischen Straßen, Flut- und Wegeseitengräben kosten laut Plan jeweils drei Millionen Euro. Die Ausschreibungen seien in Arbeit, so dass bald von reger Bautätigkeit auszugehen sei.

Erft-Anrainer kooperieren beim Hochwasserschutz

Aber „nach der Flut ist irgendwann leider auch vor der Flut“, und daher müssten auch präventive Vorsorgemaßnahmen getroffen werden. „Alle sich bietenden Optionen zur Reduzierung des Risikos müssen ausgeschöpft werden“, kündigt Hürtgen ein kommunales Hochwasser- und Starkregenkonzept an – als Bestandteil eines interkommunalen Konzeptes.

Daher wurde für das Einzugsgebiet der Erft unter der Federführung des Erftverbandes eine Arbeitsgemeinschaft („Hochwasser-Kooperation Erft“) mit den Kommunen  des Verbandsgebietes eingerichtet. Für das Konzept sind bereits viele Ideen eingegangen, weitere dürften in den kommenden Wochen aus den geplanten Bürger-Workshops dazukommen. Externe Fachbüros sollen die rechtliche und technische Realisierbarkeit der zahlreichen Ideen prüfen. Auch hierzu hat die Stadt Fördermittel beim Land beantragt. In Kürze werde sie die Ideensammlung auf ihrer Internetseite vorstellen.

Über diese Plattform sollen die Bürgerinnen und Bürger sich dann mit weiteren Ideen oder Hinweisen einbringen können. Die Verwaltung stehe vor großen Herausforderungen, das Kerngeschäft laufe ja weiter. Die Marktsituation im Baugewerbe, was Fachfirmen, Ingenieurbüros, Kostenentwicklung und zusätzliches Fachpersonal für die Verwaltung angehe, erweise sich zusätzlich als Problem, so Hürtgen.


Die Serie: 2022 stand der Wiederaufbau nach der Flut im Fokus. Alle wissen: Es ist noch ein langer Weg. Wie läuft es bei öffentlichen Gebäuden, Straßen und Wegen? Wo hapert's? Was läuft gut? Und was ärgert die Spitzen in den Rathäusern besonders? Wir blicken in den Folgen in die Kommunen und greifen Themen auf, die alle Städte und Gemeinden betreffen.

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