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Von Auto mitgeschleiftNeue Details zu dramatischem Tod des Zülpichers in Kerkrade

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Polizei Holland 2

Symbolbild

Zülpich/Kerkrade – Der 33 Jahre alte Mann aus Zülpich, der am Donnerstag vergangener Woche nach einem Streit im niederländischen Grenzort Kerkrade von einem Auto mitgeschleift und dabei tödlich verletzt wurde, ist offenbar Opfer von Betrügern geworden.

Kerkrade: Niederländische Polizei geht von Betrug aus

„Es zeichnet sich immer deutlicher ab, was an diesem Tag passiert ist“, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Limburg: „Eine Form von Betrug und Diebstahl, die aus dem Ruder gelaufen ist. Die ist der Polizei in diesem Jahr aber bereits einige Male begegnet.“

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen hatte das 33-jährige Opfer einen Termin mit zwei Personen am Fußballstadion in Kerkrade. Dort sollte es zu einem Geschäftsabschluss kommen. Das Opfer hatte laut niederländischer Polizei im Internet ein Haus zum Verkauf angeboten.

„Darauf reagierten deutschsprachige Personen, die sich als luxemburgische Investmentgesellschaft ausgaben. Es folgten mehrere Termine in den Niederlanden, wo der Verkauf besprochen wurde“, so die Polizei weiter: „Neben dem Verkauf des Hauses wurde auch über den Tausch von Schwarzgeld gesprochen. Die Betrüger wollten einen großen Geldbetrag gegen kleinere Scheine eintauschen.“ Das Opfer habe demnach am 23. Juni einen größeren Bargeldbetrag bei sich gehabt.

Zülpicher gerät unter Fluchtwagen

„In dem Moment, als das Opfer das Geld überreichte, fuhren die beiden Verdächtigen mit ihrem Auto davon. Das Opfer wollte dies wohl verhindern und wurde von dem Auto mitgeschleift“, fasst die Polizei den aus ihrer Sicht wahrscheinlichen Tathergang zusammen.

Dabei sei der Zülpicher unter das Auto der flüchtenden Täter geraten. Der Mann erlag noch vor Ort seinen Verletzungen. Die Täter flüchteten mit dem Geld in ihrem Auto. „Die Polizei ermittelt noch in der Angelegenheit“, sagte eine Polizeisprecherin.

In den vergangenen Monaten haben sich laut örtlicher Polizei in Süd-Limburg mehrere Opfer gemeldet, die auf ähnliche Weise betrogen und ausgeraubt wurden. Personen, die sich jeweils als Vertreter einer luxemburgischen Investmentgesellschaft ausgaben, zeigten Interesse an Immobilien oder anderen teuren Artikeln, die im Internet angeboten wurden.

Täter sprechen laut Polizei gut Deutsch

„Diese Leute sprechen oft gut Deutsch. Sie wollen dann teilweise bar oder in Gold bezahlen oder einen Teil davon tauschen“, schildert die Polizei die Masche der Betrüger. Durch die Bekanntmachung der Methode hofft die niederländische Polizei, weitere Opfer verhindern zu können.

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Die Ermittlungen zum Betrug und Diebstahl in Kerkrade, die in der vergangenen Woche tödlich endeten, gehen derweil unvermindert weiter. Dies gelte auch für ähnliche polizeibekannte Fälle.

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