Historischer LöscheinsatzBessenicher Feuerwehr löscht zum Jubiläum Feuer wie vor 100 Jahren

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Bessenicher Feuerwehr beim historischen Löscheinsatz.

Während heute die Wasserpumpe automatisch läuft, war vor 100 Jahren eine Menge Muskelkraft und Ausdauer nötig, um einen Brand zu löschen.

Zum 100-jährigen Bestehen zeigte die Bessenicher Feuerwehr, wie die Brandbekämpfung früher ablief.

Ohrenbetäubend laut schrillte das Geräusch der handbetriebenen Sirene über den Bessenicher Schützenplatz. Gebannt beobachteten die umstehenden Zuschauer die Straße, auf der sich schon wenig später ein achtköpfiger Trupp der Freiwilligen Feuerwehr näherte. Von Jubelrufen empfangen, rollten sie nach einer kurzen Einweisung durch den Brandmeister die Wasserschläuche aus und brachten die rund 120 Jahre alte Löschspritze in Position.

Nicht nur die historische Technik, mit der sie dabei zu Werke gingen, sondern auch die ausgelassene Stimmung ihres Publikums machte deutlich, dass es sich bei diesem Einsatz keineswegs um einen Notfall handelte. Stattdessen präsentierten die Mitglieder der Bessenicher Feuerwehr anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens, wie Brandbekämpfung zu Gründerzeiten zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgesehen hat.

„Das Löschen eines Feuers hat damals noch deutlich mehr Muskelkraft benötigt als heute“, berichtete Hauptfeuerwehrmann Marcus Klinkhammer lachend. Die Pumpe, mit deren Hilfe das Wasser durch die Schläuche zum Brandherd befördert wurde, musste per Hand bedient werden. Die schweißtreibende Arbeit nahm schnell nicht nur das kleine Team in den historischen Uniformen, sondern auch immer mehr Zuschauer in Anspruch, die sich im Wechsel an der Pumpe abmühten.

Die Bessenicher Feuerwehr blickt stolz in die Vergangenheit zurück

„Früher war an einem solchen Einsatz das gesamte Dorf beteiligt“, so Klinkhammer. „Wenn keine Wasserquelle in der Nähe war, wurden durch eine Menschenkette Eimer bis zur Spritze transportiert.“ Rund zehn Minuten dauerte die mit Beifall begleitete Vorführung, bis Übungsleiter Stefan Groß ein Einsehen mit seinen erschöpften Kollegen hatte.

„Die Recherchen der letzten Monate waren wirklich spannend. Nicht nur technisch, sondern auch bei den Aufgabenbereichen hat sich in den Jahren sehr viel verändert“, berichtete Erik Buchholz, verantwortlich für die Festschrift anlässlich des Jubiläums: „Früher war die Feuerwehr ausschließlich zur Brandbekämpfung oder zum Auspumpen eines Kellers im Einsatz. Heute ist die Ausrüstung mit Bindemitteln, Hygiene-Sets, Atemschutzgeräten und vielem mehr deutlich umfangreicher.“

Was 1923 als Zusammenschluss einiger Anwohner begann, ist zu einem eingespielten und gut ausgebildeten Team herangewachsen. „Regelmäßige Aus- und Weiterbildungen sind bei der ganzen Technik natürlich immer wieder nötig“, so Buchholz. „Heute sind wir jedoch froh, auf eine so lange Vergangenheit zurückblicken und anhand der Beteiligung im Dorf an unserer Jubiläumsfeier den Zuspruch und die Dankbarkeit der Menschen spüren zu können.“

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