Seit 1988 aktivZülpicher Theatergruppe „Lampenfieber“ nimmt den Schönheitswahn aufs Korn

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Das Bild zeigt die Schauspieler bei den Proben noch mit Textblättern.

Ein Bild von den Proben noch ohne Bühnenbild. Inzwischen hat die Reihe der Aufführungen der Theatergruppe „Lampenfieber“ begonnen.

Immer wieder gelingt es der 1988 gegründeten Laienspielgruppe, ein tolles Stück auf die Bühne zu bringen. Die neue Saison hat begonnen.

Seit 1988 gibt es den Theaterverein Lampenfieber Niederelvenich, der seitdem (wenn nicht gerade eine Pandemie dazwischen kommt) jährlich die Zuschauer begeistert. Von den Gründungsmitgliedern sind noch zwei dabei: Helga Hettmer und Werner Sonnenberger. Letztgenannter fing damals als Beleuchter bei dem kleinen Laientheater an. Inzwischen ist er nun schon seit knapp 15 Jahren Regisseur der zwölfköpfigen Truppe.

In der Dorfhalle in Niederelvenich geht es auch in diesem Jahr wieder heiß her. In diesem Monat wird das Stück „Die (un)heimlichen Dickmacher“ von Bernd Kietzke aufgeführt, das sich humorvoll mit dem Fitnesswahn und den gängigen Schönheitsidealen befasst.

Werner Sonnenberger ist der kreative Kopf der Theatergruppe „Lampenfieber“

In der Stückbeschreibung heißt es: „Der Traum eines jeden Mannes ist eine Frau, die abnehmen will? Nicht für Norbert und Karl, die ihre Gattinnen lieber etwas ,griffiger‘ mögen. Also sabotieren die beiden jegliche Aktivitäten ihrer Frauen und kehren alles ins Gegenteil um. Alles spielt sich im örtlichen Fitness-Studio ab. Ob dabei jemand Gewicht verliert? Die Fassung und fast den Verstand auf jeden Fall.“

Die Theaterstücke werden jedes Jahr extern eingekauft, nachdem klar ist, mit welcher Ensemblestärke in der kommenden Saison gespielt werden kann und wie viele Männer- und Frauenrollen es gibt.

Aus vier oder fünf Stücken wähle Sonnenberger schließlich das aus, das seinem „kreativen Kopf“, wie Kollegin Margit Becker es nennt, am ehesten entspreche. Dann würden die Stücke immer noch ein wenig angepasst und umgearbeitet.

Nach Corona war die Freude des Publikums besonders groß

Auch in das Bühnenbild fließt viel Liebe zum Detail ein, gebaut wird es von David Müller. Das Publikum in irgendeiner Weise einzubinden, sei auch immer eine schöne Sache, so Margit Becker.

Überhaupt sei die Stimmung bei den rund 220 Zuschauern immer recht gelöst. Besonders nach der dreijährigen Corona-Pause sei die Freude über die Aufführungen im vergangenen Jahr sehr groß gewesen.

In diesem Jahr ist das Ensemble vollzählig, es gibt auch keine Zweitbesetzung. Bislang habe das immer gut funktioniert, erzählt Hettmer. Hier gelte halt das kölsche Gesetz „Et hätt noch immer joot jejange“.

Niederelvenicher Theatergruppe: „Et hätt noch immer joot jejange “

Gut gegangen ist es Hettmer zufolge beispielsweise vor einigen Jahren, als eine Schauspielerin von Fieber geplagt wurde. Die Aufführungen konnten trotzdem über die Bühne gehen: Die Erkrankte hatte glücklicherweise eine Rolle im Bett.

Zwar ist der Theaterverein mit seinen 12 Mitgliedern nicht schlecht aufgestellt, aber über Zuwuchs würde man sich schon freuen, sagt Helga Hettmer. Interessierte müssten lediglich zwei Bedingungen erfüllen: Freude am Theaterspiel und die Fähigkeit, Mundart zu sprechen. Wer das nicht kann oder möchte, könne dem Verein auch mit einem Förderbeitrag als inaktives Mitglied beitreten.

Die nächsten Aufführungen des Stücks „Die (un)heimlichen Dickmacher“ finden Freitag, 15. März, Samstag 16. März (ausverkauft), Sonntag 17. März (ausverkauft), Freitag 22. März und Samstag, 23. März, statt.

Der Beginn ist jeweils um 19:30 Uhr, für Essen und Getränke ist gesorgt. Die Karten für 15 Euro gibt es im Reisebüro Tolbiac in Zülpich oder online

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