„Et kütt wie et kütt“Stadt Köln formuliert ihre Leitlinien op kölsch

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Stadtwappen von Köln

Das Stadtwappen von Köln

Köln – Die Stadt Köln hat für die Stadtverwaltung ihre Leitlinien „op kölsch“ formuliert. Unser Autor Michael Fuchs  hat sich dazu so seine Gedanken gemacht.

Echte Fründe stonn zesamme. Das gilt auch für die Stadtverwaltung. Wer sich ständig der Kritik ausgesetzt sieht, dass vieles zu lange dauert, zu teuer wird oder nicht funktioniert, muss was tun für den Zusammenhalt im eigenen Team. Deshalb wird im Rahmen der Verwaltungsreform nicht nur an Arbeitsabläufen gefeilt. Auch die Moral soll gestärkt werden. "Mer ston zesamme!" lautet die erste von sechs "Leitlinien für Führung und Zusammenarbeit", die die Stadt an ihre 19.000 Mitarbeiter verteilt hat. Für alle, die kein Kölsch können, liefert sie die deutsche Übersetzung gleich mit: "Wir erkennen gute Zusammenarbeit als wichtigen Erfolgsfaktor an!" Diese Maxime wird dann in Handlungsanweisungen für Vorgesetzte und Mitarbeiter weiter ausdifferenziert. Nun ähneln sich Leitbilder von Unternehmen oft wie ein Ei dem anderen. Einer schreibt vom anderen ab, weil alle dasselbe wollen - die Mitarbeiter sollen sich mit dem Laden identifizieren und optimal zusammenarbeiten.

Bei der Stadtverwaltung wird die Botschaft jetzt "met Jeföhl" verkauft. "Mer sin fründlich!" lautet die Aufforderung an die Beschäftigten, "wertschätzend zu kommunizieren". Mit "Wenn mer ne Fähler maache, liere m'r drus!" soll ein konstruktiver Umgang mit Fehlern erzielt werden. Auch für das Thema Diversity, also gelebte Vielfalt und Chancengleichheit ohne Diskriminierung, gibt es natürlich ein perfektes kölsches Bonmot: "Mer wesse: Jede Jeck es anders!"

Die Leitlinien seien ein Auftakt für einen intensiven Dialog mit den Mitarbeitern, könnten bei Bedarf ergänzt werden, betont die Stadt. Man darf gespannt sein, wie die Vorschläge lauten werden. Nicht dass es am Ende heißt: "Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet."

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