„O-Mochi“-Nachtisch aus KölnDie SD Sugar Daddies gewinnen den Rewe Start-up Award

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Aus der Packung nehmen und reinbeißen: Mark Mühürcuoglu (l.) und Paul Richrath erklären ihre „O-Mochi“.

Aus der Packung nehmen und reinbeißen: Mark Mühürcuoglu (l.) und Paul Richrath erklären ihre „O-Mochi“.

Köln – „Wir umhüllen feinstes italienisches Gelato mit einem traditionellen japanischen Reisteig“, beschreibt Mark Mühürcuoglu (34) seine „O-Mochi“. Und das Produkt vereine zwei Kulturen. Das kam bei der fünfköpfigen Jury, die über den „Rewe Start-up Award“ entschied, gut an: Das junge Unternehmen SD Sugar Daddies setzte sich mit den „O-Mochi“ als innovativstes Produkt durch.

Von knapp 280 Bewerbern um den „Rewe Start-up Award“ waren am Dienstagabend nur noch fünf übrig, die ihre Lebensmittel präsentieren und sich den Fragen der Jury stellen konnten. Mark Mühürcuoglu, Geschäftsführer bei der SD Sugar Daddies GmbH, erzählte von den „bunten, kleinen Bällchen“, die wie eine „Eiskugel auf die Hand“ seien – und bekam von der Jury prompt Einwände. Die Kugeln seien schwierig zu essen, bemängelte Gabriele Mühlen, Chefin eines Magazins. Das zuckerhaltige Produkt passe nicht zum „Health-Trend“, gab Fridolin Frost, Snack-Manager bei Mondelez (Milka, Oreo), zu Bedenken. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir gewinnen“, sagte Mark Mühürcuoglu später. Auch wenn er die Kritik kontern konnte. „Einmal abbeißen und beim zweiten Mal ist das O-Mochi schon weg“, erklärte er. Und: „Wir sind überzeugt und wollen voll rein in den Markt.“

Das ist gelungen. Die O-Mochi werden nun ins Sortiment von mehr als 3000 Rewe-Märkten bundesweit und in den Lieferservice aufgenommen. Los geht es in der Region, dann soll „nach und nach“ aufgestockt werden. Produziert wird bei einem Eishersteller in der Gegend, derzeit in den Geschmacksrichtungen Schokolade, Kokos, Mango, Pistazie, Matcha und Erdbeer. In einigen Real-Supermärkten stehen die „O-Mochi“ bereits im Regal, eine Tiefkühl-Packung mit sechs Stück kostet rund fünf Euro.

Auszeichnung

Zum zweiten Mal hat der Kölner Handelskonzern Rewe den „Start-up Award“ vergeben. 278 Bewerbungen aus zwölf Ländern sind eingegangen, wie Rewe mitteilte. Das seien 100 Bewerbungen mehr gewesen als im vergangenen Jahr. In der Endrunde waren neben drei Kandidaten aus Nordrhein-Westfalen auch zwei aus Österreich. Alle fünf Finalisten erhalten Mediapakete, werden in den Rewe-Lieferservice aufgenommen und können ihre Produkte bei Veranstaltungen in Rewe-Märkten vorstellen. Durch den Award will Rewe unter anderem eine Plattform für Gründer anbieten und neue Produkte in den Markt bringen. (kl)

Den zweiten Platz beim Start-up Award belegte übrigens ein Unternehmen aus Düsseldorf, das mit Bratfett in Pulverform ins Rennen ging. Außerdem schafften es Tiefkühl-Cookies zum Fertigbacken, ein Protein-Eisriegel mit zuckerfreier Schokolade und Maniok-Fritten in die Endrunde.

SD Sugar Daddies wurde im Mai 2018 gegründet, hat acht Mitarbeiter. Das erste Produkt waren die „Cookie Bros“, ein roher Keksteig zum Naschen, der „für den Magen verträglich ist und jedem Menschen ein breites Grinsen auf das Gesicht zaubert“, wie das Unternehmen erklärt. Der Keksteig sorgte direkt für Aufmerksamkeit: Wenige Monate nach der Gründung stand der erste Investor vor der Tür. Der Lakritz- und Fruchgummi-Spezialist Katjes beteiligte sich mit zehn Prozent an den Sugar Daddies. Der Unternehmenssitz befindet sich in Bergheim, aber die drei Geschäftsführer Mark Mühürcuoglu, Paul Richrath und Max Kolvenbach sehen sich als Kölner. An der Bonner Straße haben Mark Mühürcuoglu und Max Kolvenbach 2015 einen Cornflakes-Laden eröffnet. Es gibt einen weiteren Laden in Berlin, Eröffnungen in Düsseldorf und Stuttgart sind geplant. Es scheint, als wäre viel zu tun in der nächsten Zeit.

Feiern konnten die Unternehmer ihren Start-up Award noch nicht. „Es wartet jede Menge Arbeit auf uns“, sagt Mark Mühürcuoglu am Mittwoch. „Wir sitzen seit dem frühen Morgen im Büro.“ Aber das immerhin mit einem „Lächeln im Gesicht“.

o-mochi.de

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