Anstieg der Obdachlosigkeit4400 Kölner sind ohne eigene Wohnung

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Köln – Die Zahl der Menschen ohne reguläre Wohnung steigt. 4400 „Wohnungslose“ hat die Stadt zurzeit in ihren Sozialhäusern untergebracht oder in Hotelzimmern zu Viert eingemietet.

„In der Statistik ist die Zahl zwar gesunken, aber nur, weil wir jetzt besser vernetzt sind, und Menschen, die bei verschiedenen Trägern in Betreuung sind, nicht mehr doppelt zählen“, erklärt Dirk Schumacher vom Sozialamt. Tatsächlich gehe die Zahl wie im Bund immer weiter nach oben. Davon berichtete am Dienstag auch die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.

Köln unter Wohnungslosen sehr beliebt

„Köln ist unter Wohnungslosen seit jeher sehr beliebt, weil die Menschen hier sehr liberal denken und auch mal was spenden“, erklärt Dirk Schumacher. Das Bild des Obdachlosen in der Öffentlichkeit werde indes von einer anderen Personengruppe geprägt: „Unsere Sozialarbeiter schätzen, dass rund 200 Menschen ,Platte machen‘, also tatsächlich auf der Straße leben. Das heißt aber nicht, dass diese Menschen keine Wohnung hätten.“ Im Juni seien es nur 102 gewesen, „aber die Zahl schwankt immer sehr stark“.

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Während die Leute von der Platte auch im Winter vorzugsweise draußen leben, sind die 4400 Wohnungslosen alle untergebracht. Betreuer kennen ihre Probleme wie Arbeitslosigkeit, Beziehungskonflikte und Krankheiten. „Wir würden gern mehr Sozialhäuser bauen, statt Menschen in Pensionen einzumieten“, erklärte Schumacher. „Aber wie bei der Flüchtlingsunterbringung fehlt es an Bauplätzen.“

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