Köln – Wenn am Sonntag der St. Patrick’s Day gefeiert wird, gehört er wohl zu den Kölnern, die am ergriffensten sind: Sean Fuchs. Der 18-jährige Nippeser mit doppelter Staatsangehörigkeit ist Teil der irischen Nationalmannschaft. Zugegeben: eine Mannschaft, die bisher nicht so wirklich in Erscheinung getreten ist bei EM und WM. „Handball ist in Irland kein großer Sport“, räumt Sean Fuchs ein. Neben Fußball liebt das Inselvolk gälische Sportarten wie Hurling, Gaelic Football, Gaelic Handball, Camogie und Rounders.

Gut für Sean. Weil Handball-Talente auf der grünen Insel rar sind, schaffte der Sohn einer irischen Mutter und eines Nippeser Vaters quasi aus dem Stand den Sprung in die Nationalauswahl. Direkt aus dem Turnerkreis Nippes, bei dem seine A-Jugend in der Kreisklasse spielt, in die irische U 18 und dann in die U 21. „Man kann es ja mal versuchen, habe ich mir gedacht. Ich habe also einfach über Instagram nachgefragt, ob die mich brauchen können“, sagt der Gymnasiast.

„Meine Familie ist stolz“

Köln in Grün

Zum St. Patricks Day an diesem Sonntag erstrahlen die Lanxess Arena und das Excelsior Hotel Ernst in irischem Grün. Hunderte von Bauwerken, darunter das London Eye und die Chinesische Mauer, beteiligen sich an der Aktion.

Der Verband war interessiert. „Nach einem Vorspiel in Dublin und einem Probespiel in England gehörte ich zur U 18“, grinst Sean. Das war 2017. Es folgten ein Trainingscamp in der Slowakei und EM-Qualifikationsspiele. „Meine Familie ist stolz. Alle sind zur Quali mitgefahren und haben mich angefeuert“, sagt der mittlere von drei Geschwistern.

Geholfen hat das nur mäßig: Mehr als ein Punkt gegen Malta war für die irische U 18 nicht drin. Seans Träume schmälert das nicht. „Ich träume davon, mit den Iren bei der EM oder WM dabei zu sein“, sagt er. Die irische Nationalhymne beherrscht er immerhin schon perfekt.