Fühlingen – In vielen Vororten des Kölner Nordens wurde am vergangenen Wochenende getrödelt, so auch in Fühlingen. In Worringen zum Beispiel fand der Dorf-Trödel schon zum vierten Mal statt. Doch hier war es eine echte Premiere, denn bisher gab es das so noch nie. „Ich war zunächst skeptisch und konnte mir nicht vorstellen, dass eine solche Idee hier funktioniert – aber es ist richtig super gut gewesen, so viele Menschen hat man sonst hier auf der Hauptstraße wohl noch nie gesehen“, so das eindeutig positive Fazit von Hans-Josef Weihrauch, Vorsitzender des Vereins „Wir Fühlinger“. Die etwas jüngeren Vereinsmitglieder hätten die Idee vorgebracht, und trotz anfänglicher Bedenken hatte sich der Verein entschlossen, die Organisation des Trödelmarkts zu übernehmen. „Und das werden wir im kommenden Jahr mit Sicherheit wiederholen“, bekräftigte Weihrauch schon jetzt.

Zunächst hatten sich etwa 37 Häuser, Höfe und Garagenbesitzer angemeldet, mitgemacht haben dann aber sogar 45. „Für uns Anwohner ist das ein wirklich guter Tag, der Verein hat alles super organisiert und wir Nachbarn kommen heute alle miteinander ins Gespräch“, so empfanden es Klaus und Chris, zwei der vielen Trödler. Um die Ecke werde schon gegrillt und man sei generell überall in guter Stimmung. Die beiden hatten kurzerhand einiges aus der Garage und dem Keller hervor geholt und saßen nun gemütlich mit Hund Sky vor ihrem Haus. „Der Hund ist offensichtlich für einen solchen Job gut geeignet, denn durch ihn kommen wir mit ganz vielen Passanten ins Gespräch“, freuten sich die beiden.

Der Verkauf stehe weniger im Mittelpunkt, es gehe doch mehr um die Geselligkeit. „Ich bin sogar aus Weidenpesch ,angereist' und ich bin begeistert. Es macht wirklich viel Spaß“, mischte sich Susanna ein. Sie hätte schon einige gute Schnäppchen gemacht. Auch Marianne und Willi Pelzer zeigten sich angetan von der Idee. Den beiden gehört die Hofanlage „Bunke-Schäng“ direkt an der Fühlinger Hauptstraße. Neben den üblichen Flohmarktartikeln gab es hier auch Kaffee und selbst gemachten Kuchen, „und der Kuchen wird am meisten nachgefragt“, schmunzelte Marianne Pelzer. Den Reinerlös des Flohmarkts und des Kuchenverkaufs spendeten die beiden an den Verein „Helfen durch Geben“, dieser wiederum spendet Lebensmittel an Bedürftige. „Uns geht es gut, daher wollen wir gerne andere unterstützen“, so Willi Pelzer.

Ganz offensichtlich kam die Idee des ersten Garagentrödels in Fühlingen sichtbar gut an, viele Besucher aus den anliegenden Rheindörfern machten sich auf und kamen vorbei. „Man hätte nur vielleicht schon morgens anfangen können“, bemängelten einige Teilnehmer und Besucher, denn das Zeitfenster von 14 bis 17 Uhr sei ein wenig knapp. „Wir hatten das gar nicht als strikte Vorgabe gedacht, es gab auch Höfe, die schon vorher ihre Stände aufgebaut hatten“, stellte Weihrauch hierzu klar. Für den nächsten Fühlinger Trödelmarkt werde man das dann aber gerne noch einmal genauer kommunizieren, fügte er an.