Demo auf Kölner RoncalliplatzSeebrücke fordert sofortige Evakuierung

Lesezeit 2 Minuten
Mit Abstand demonstrierten die Menschen.

Mit Abstand demonstrierten die Menschen.

Köln – „Wir sind hier, um inhaltliche Forderungen an die Landesregierung zu stellen, deshalb möchten wir hier keine Parteifahnen sehen“, betont Laura Gey bei der Seebrücke-Kundgebung auf dem Roncalliplatz am Samstag. Die Demo ist wegen der Corona-Pandemie eine von mehr als 50 zeitgleichen Protestaktionen in acht europäischen Ländern. Das Anliegen: sofortige Evakuierung aller Flüchtlingslager.

Seebrücke Köln und Partner wie „Fridays for Future“ und „Europa Must Act“ nehmen insbesondere das Camp in Moria auf der griechischen Insel Lesbos in den Blick. Dort hat sich die Situation dramatisch zugespitzt. Durchschnittlich 1300 Menschen müssen sich laut Seebrücke in dem Lager fürs Händewaschen ein Wasserbecken teilen. Seebrücke setzt sich für sichere Häfen in Europa ein, damit geflohene Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken.

Jetzt fordert die Hilfsorganisation, dass Flüchtlinge, die es bis in europäische Sammellager geschafft haben, vor den Gefahren der Covid-19-Pandemie gerettet werden. Große Ansteckungsgefahr sieht Seebrücke auch in hiesigen Unterkünften. „In NRW gibt es 20 000 freie Plätze, die Bundesregierung hat aber bisher nur 47 Minderjährige aufgenommen, von denen 18 ohnehin einen Rechtsanspruch auf Familienzusammenführung haben – das ist ein Armutszeugnis“, sagt Laura Gey.

Zwischen 200 und 300 Teilnehmer sind laut Veranstalter gekommen. Das Polizeiaufgebot ist stark, Eingreifen zu keiner Zeit nötig. Die Demonstranten halten sich an die Abstandsregel, Störungen durch Corona-Leugner bleiben aus. (uwe)

Rundschau abonnieren