Dom hat jetzt eine StimmeDompropst Bachner hat App für Rundgang eingesprochen

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Die neue App stellt Dompropst Gerd Bachner vor. Er führt mit ihrer Hilfe jeden der es will auf einen „geistigen Rundgang“ durch den Dom.

Die neue App stellt Dompropst Gerd Bachner vor. Er führt mit ihrer Hilfe jeden der es will auf einen „geistigen Rundgang“ durch den Dom.

Köln – Warm ist der Klang der Stimme. Besinnlich spricht sie vom Licht, das in den Dom fällt, die weltberühmte Kathedrale durchflutet. Es ist die Stimme Gerd Bachners, des Dompropstes. Unmittelbar dringt sie zum Ohr vor und lässt die wuseligen Touristen um einen herum weit in den Hintergrund treten. Ganz nah ist er seinen Zuhörern. Und Zuhörer kann nun sein, wer immer es will. Ohne Voranmeldung. Denn Gerd Bachner ist die Stimme der neuen Dom-App (Programm für das Smartphone). Es braucht von heute an nur ein Handy und einen Kopfhörer, um vom Dompropst auf einem „geistlichen Rundgang“ durch den Dom mitgenommen zu werden.

Dom-App-Vorstellung ist „Herzensanliegen“

„Es gibt Pflichttermine“, sagt Bachner. Sicherheitsvorschriften für den Dom bekanntgeben zu müssen, sei so einer. Aber die neue Dom-App vorzustellen, das sei „Herzensanliegen“. „Ich bin nun im vierten Jahr Dompropst. Einen digitalen, geistlichen Rundgang einführen wollte ich von Anfang an.“ Sicher, es habe etwas gedauert. „Aber besser wir nehmen uns Zeit, als das wir huddeln.“ Und Zeit hat sich Bachner genommen. Die besinnlichen, fast schon meditativen Texte hat er auf seinem Balkon verfasst. „In aller Ruhe, an der frischen Luft“. Im Tonstudio des Priesterseminars hat er sie eingesprochen.

Zehn Punkte hat sich der Dompropst für den Rundgang ausgesucht: Kölle-Alaaf-Fenster, mittleres Hauptschiff, Vierungsaltar, Christophorus-Skulptur, Richterfenster, Mailänder Madonna, Dreikönigenschrein, Gerokreuz, Schmuckmadonna und Papstrelique. Keine Geheimtipps. Teilweise sind es Stationen der Domwallfahrt. „Und dennoch werden sie die Punkte neu kennen lernen, denn ich ordne sie nicht kunsthistorisch ein, sondern betrachte sie geistlich“, sagt der Geistliche. Zu hören sind seine Beiträge nur über Kopfhörer. Das Gemurmel im Dom soll nicht noch lauter werden.

Die App kann aber mehr. So erlaubt der Bereich „Mein Dom“, Fotoarchive mit Lieblingsbildern aus der der Kathedrale anzulegen. Wer eine Kerze im Dom aufstellt, kann die als Foto über die App sogleich „teilen“. „Wir müssen die Wege gehen, die die Menschen gehen“, sagt Bachner dazu.

„Es geht darum, Türen zu öffnen“

„Mir geht es darum, Türen zu öffnen. Heute werden viel zu viele Türen zu gemacht. Auch in der Kirche.“

Neben deutscher Sprache kann die App auch auf Englisch genutzt werden. Mit dem nächsten Update soll es auch Kölsche Angebote geben. „Aber nicht von mir “, sagt Bachner. Auch wenn er schon seit über 30 Jahren im Rheinland lebt, beim Kölsch sprechen hapere es ein wenig.

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