Verleihung Ehrenfelder EhrennadelMosaikkünstlerin hat viele Spuren hinterlassen

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Mosaikkünstlerin vor Mosaik und mit Urkunde: Barbara Deppner wurde für ihr Engagement in Ehrenfeld ausgezeichnet.

Mosaikkünstlerin vor Mosaik und mit Urkunde: Barbara Deppner wurde für ihr Engagement in Ehrenfeld ausgezeichnet.

Ehrenfeld – Worum es ging, wusste sie nicht, als sie die Försterstube betrat. Der SPD-Ortsverein Ehrenfeld hatte zu einem Treffen eingeladen, rund 40 Genossen waren schon da, wie Barbara Deppner, SPD-Mitglied seit 1974, nach einem kurzen Blick in die Runde erkannte. Aber eben auch Ralf Klemm von den Grünen und Jutta Kaiser von der CDU, die beiden stellvertretenden Bezirksbürgermeister. Sie hielten einen Blumenstrauß beziehungsweise ein Döschen mit einer Anstecknadel in der Hand und lächelten verschwörerisch.

Dann aber kam Bezirksbürgermeister Josef Wirges, sozialdemokratisches Urgestein im Veedel, auf die Ahnungslose zu und beglückwünschte sie per Handschlag: Barbara Deppner wurde mit der Ehrenfelder Ehrennadel ausgezeichnet. Kein Zweifel: Als Politikerin, Mosaikkünstlerin, ehrenamtliche Sozialarbeiterin hat die Geehrte in vielen Bereichen ihre Spuren im Stadtbezirk hinterlassen.

„Barbara Deppner war 15 Jahre lang Bezirksvertreterin, bis 2009, davon siebeneinhalb Jahre Vorsitzende der SPD-Fraktion“, erklärte Wirges die Entscheidung. „Außerdem hat sie mit ihrem Verein ,Colorrevolution’ einige Fassadenkunstwerke geschaffen, die den Stadtteil prägen. Am Gerd-Wilczek-Patz etwa, an der Bahn-Unterführung auf der Venloer Straße oder am Bürgerzentrum.“

Schon mit 16 Jahren nach Köln gekommen

Seit 50 Jahren ist sie außerdem Mitglied des Jugendfreizeitwerks, war von 1997 bis 2017 auch dessen Vorsitzende. Seit 1982 bringt sie Kindern und Jugendlichen das kreative Arbeiten in der Töpferei des Vereins in der Simrockstraße nahe. Mitglied im Vorstand des Ehrenfelder Vereins für Arbeit und Qualifikation (EVA) ist sie ebenfalls – seit nunmehr 18 Jahren – und seit fünf Jahren im Vorstand der Bürgerstiftung Ehrenfeld. In Overath ist die heute 71-Jährige aufgewachsen und im Alter von 16 Jahren nach Köln gekommen.

Diese Auszeichnung sei eine große Ehre und motiviere zum weiteren Engagement: „Die Töpferei wird noch immer ausgezeichnet besucht, da mussten wir eine Warteliste anlegen“, erzählte sie den Gästen der kleinen Feier. „Und mit der Bürgerstiftung wollen wir einen Baum an der Ecke Stammstraße/Simrockstraße pflanzen. Das hat sich aufgrund von Abstimmungsproblemen mit der Verwaltung verzögert.“ Besonders stolz sei sie natürlich auf die Großkunstwerke am Gerd-Wilczek-Platz und am Bahndamm, die sie in Zusammenarbeit mit Street-Art Künstlern geschaffen hatte: „Aber an einigen Stellen sind leider Graffiti aufgesprüht worden, das müsste man eigentlich permanent im Auge behalten und säubern.“

Die Ehrenfelder Ehrennadel wird in unregelmäßigen Abständen an ehrenamtlich engagierte Bürger vergeben, Auswahlgremium sind stets der Bezirksbürgermeister und seine beiden Stellvertreter. „Die Entscheidung fällt stets einvernehmlich, Streit hinsichtlich der politischen Farbenlehre gibt es da nicht“, verriet Wirges. Derzeit werde über die Verleihung an einen CDU-Politiker mit Wurzeln im Bezirk nachgedacht: „Er war auch mal ein paar Jahre lang Kölner Oberbürgermeister.“

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