Erstes eigenes AlbumMax Biermann tritt in die Fußstapfen seines Vaters

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Ein Mann und seine Mandoline: Max Biermann bei den Aufnahmen im Gotteswegstudio in Zollstock.

Ein Mann und seine Mandoline: Max Biermann bei den Aufnahmen im Gotteswegstudio in Zollstock.

Köln – Wenn der eigene Vater Sänger bei einer bekannten Band war, sollte eigentlich klar sein, woher der größte musikalische Einfluss kommt. Max Biermann, Sohn des langjährigen Bläck-Fööss-Frontmanns Kafi Biermann, nennt dennoch eine andere Person als Impulsgeber für die eigene Karriere.

„Das ist alles mein Klavierlehrer schuld“, erzählt der 40-Jährige. Der hätte ihm in jungen Jahren die nötige Motivation mitgegeben und sei darüber hinaus auch noch viel mehr als nur ein Musiklehrer gewesen. „Weil meine Großeltern weiter weg gewohnt haben, hat er auch oft sowas wie eine Großvater-Rolle für mich eingenommen“, so Biermann.

Nach dem Klavier folgten Gitarre und E-Gitarre und die Liebe zu Bands wie Nirvana. Erst nach einer längeren Pause und dank der Hochzeit eines Freundes fand Biermann, der dort mit Björn Heuser auftrat, schließlich zu dem Instrument, mit dem er im vergangenen Jahr beim Live-Casting von „Loss mer singe“ den Jury-Preis holen konnte: die Mandoline – oder op Kölsch: die Flitsch. „Ich habe im Internet einfach die billigste Mandoline für Linkshänder gesucht und angefangen“, meint Biermann. Das Liederschreiben auf Kölsch sei dann „irgendwie ein Selbstläufer“ gewesen.

„Ich wollte einfach Lieder für Kölner machen“

Jetzt hat Biermann sein erstes Album aufgenommen. „Dä Draum vun Köllefornia“ heißt es und erscheint nächste Woche Freitag digital. Eine Woche lang hatte er für die Aufnahmen im Juli mit seinen langjährigen Freunden Marcel Richard (Bass/Kontrabass) und Ben Argandona (Schlagzeug) die Tage im Gotteswegstudio in Zollstock verbracht. Dort wurde die CD von Toningenieur Sebastian Blaschke abgemischt.

Herausgekommen sind zwölf Lieder, die das kölsche Lebensgefühl perfekt wiedergeben – und das, obwohl der Dom nur zweimal, in „De Häßler Millione“ und in „Veedelstum“ vorkommt. Traditionalisten werden sich wegen der urigen Instrumentalisierung freuen.

Und ebenso darüber, dass Biermann wie in „Wie e Fähnche em Wind“ weg vom Dauerspaßkarneval geht, gleichzeitig aber auch stimmigen Nonsens parat hält („Et Mettina us Mettmann“) oder wie in „Et Mottoleed“ die Strophen einzig aus den vergangenen Sessionsmottos des Festkomitees zusammenschustert. Man merkt von Anfang bis Ende, dass der Musiker hier mit viel Herz bei der Sache war. „Ich wollte einfach Lieder für Kölner machen, ohne dabei jemanden auszuschließen. Schließlich sind auch die Imis Kölner“, erklärt er.

Am Samstag stellt Max Biermann sein Album erstmals in der Öffentlichkeit vor. Um 20 Uhr tritt er im Fassbierkeller im Brauhaus Gaffel am Dom auf. Karten für 12,50 Euro gibt es unter anderem bei Kölnticket.

www.maxbiermann.de

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