Interview mit Schauspieler Eric Klotzsch„In Köln ist alles entspannter“

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eric Klotzsch

Schauspieler Eric Klotzsch (37) durfte zum Film-Dreh in die Bretagne fahren. 

  • Eric Klotzsch ist im Film „Ein Sommer in der Bretagne“ zu sehen, der am Sonntag im ZDF um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird.
  • Mit Marie Bönnen hat der Kölner Schauspieler über seine Karriere, seine Fähigkeiten und kölsche Eigenarten gesprochen – mit einer Prise Selbstironie.

Köln – Wie war der Dreh zu „Ein Sommer in der Bretagne“, was war besonders dabei?

Das war zu der Zeit, als in Deutschland der Lockdown schon vier oder fünf Monate andauerte. Ungefähr im Februar, März hat die Regisseurin Britta Keils mich angefragt, ein schönes Projekt zu drehen. Das hat mich total gefreut. Es war schön, mal wieder in ein anderes Land zu fahren und neue Eindrücke zu sammeln. Wir sind in Frankreich angekommen, das war die erste Woche, in der dort der Lockdown zu Ende war und man wieder was essen gehen konnte (lacht). Das Wetter ist auf einmal total schön geworden, es waren so 20 Grad, Sonne, davor war hier nur Regen. Es hat sich einfach richtig angefühlt und so war dann auch der ganze Dreh, total entspannt.

Wie kamen Sie dazu, Schauspieler zu werden?

Mit zwölf habe ich mal meinen Opa besucht, der war Richter am Obersten Landesgericht hier in Köln, und ein Kollege von ihm hat gefragt, ob ich auch mal Richter werden will. Dann meinte ich, ich will Schauspieler werden. Das habe ich einfach immer wieder mal erzählt, ohne, dass ich eine Idee hatte, was Schauspieler wirklich bedeutet. Mein Bruder hat gesagt: Dann weine jetzt doch mal. Aber ich konnte nicht einfach vor ihm weinen. Der hat mich damit geärgert und dann habe ich angefangen, Schauspielunterricht zu nehmen, um ihm zu zeigen, dass ich es ernst meine. Hätte er mich nicht so geärgert, hätte ich das wahrscheinlich nicht gemacht. Das erste Mal auf einer Bühne war ich in der 12. Klasse mit einer Theater-AG, da habe ich die Hauptrolle spielen dürfen, das hat auch Spaß gemacht.

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Welche Leidenschaft oder Hobbys haben Sie? Sie machen viel Sport wie Kickboxen. Was steckt dahinter?

(lacht) Jetzt muss ich das Geheimnis lüften. Es gibt bei diesen Schauspielportalen den Bereich, da kann man Fähigkeiten angeben. Ich habe früher alles angetippt, was ich mal irgendwann gemacht habe, um möglichst viele Rollen zu bekommen. Unter anderem stand da bei mir einmal, dass ich tauchen kann. Dann wurde ich angefragt für eine Rolle, bei der ich tauchen sollte. Ich hatte überhaupt keine Kohle und dachte, ich muss das unbedingt machen. Aber ich hatte keinen Tauchschein. Dann habe ich einen Tag vor dem Dreh noch einen Tauch-Schnupperkurs gemacht. Unter Wasser wurden mir Zeichen gegeben und ich hatte überhaupt keine Ahnung, was die bedeutet haben (lacht). Aber es ist alles gut gegangen. Wenn ich jetzt Kickboxen müsste, würde ich aufs Maul kriegen. (lacht)

Was mögen Sie an Ihrer Heimatstadt Köln am meisten und was am wenigsten?

Bei Köln mag ich am meisten, dass man alles mit dem Fahrrad erledigen kann und kein Auto braucht. Ich wohne im Belgischen Viertel, was als Hipster-Quartier angesehen wird. Aber für mich ist es null Hipster, wenn ich das mit Berlin vergleiche. Hier ist alles etwas entspannter, die sind total lieb hier. Und ich bin ein echter Fan vom Stadtgarten und vom Grüngürtel. Ich finde es auch toll, dass die Stadt so zentral gelegen ist, in wenigen Stunden ist man Paris, Berlin, München, Amsterdam. Was ich an Köln nicht mag, sind die Neubauten. Ich finde, die haben es echt nicht drauf mit Stadtplanung. Wenn man sieht, wie schön Köln mal war, und wie die das dann wieder aufgebaut haben. Das schmerzt. Und es gibt in Köln auch diese Poller, die sie überall aufgebaut haben. Als ob alle Autofahrer hier wie gesengte Säue über den Bürgersteig fahren würden (lacht). Aber die Leute sind trotz allem gleich geblieben und gut drauf. Das ist das Wichtigste an der Stadt. Mit Kioskbesitzern ist man auch gerne befreundet, ich liebe das.

Würden Sie sich als Karnevalist bezeichnen?

Karneval feiere ich total gerne, ich bin jetzt aber nicht so ein Hardcore-Karnevalist. Ich mag auch Karnevalslieder, jetzt nicht 365 Tage im Jahr, aber eben zu den Zeiten hat es echt eine Wertigkeit, und das berührt mich.

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