Das „rechtsrheinische Fitnessband“Sport im Grünen für jede Altersgruppe

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Vorbild für die Gestaltung ist der Fitness-Parcours am Aachener Weiher (l.).

Vorbild für die Gestaltung ist der Fitness-Parcours am Aachener Weiher (l.).

Merheim/Gremberg/Ostheim – Eine Slackline zum Balancieren, Fitnessgeräte für den Muskelaufbau oder eine Laufstrecke mit natürlichen Hindernissen – all das soll kommen, im Gremberger Wäldchen, in der Merheimer Heide oder am Vingster Berg. Bereits im April letzten Jahres fanden zum geplanten rechtsrheinischen Fitnessband, wie sich die einzelnen Stationen im rechtsrheinischen Grüngürtel nennen, zwei Bürgerbeteiligungsworkshops statt. Am heutigen Donnerstag sollen die Bezirksvertreter in Kalk über das Vorhaben ihr Votum abgeben, bevor der Finanzausschuss am 23. März die Mittel freigibt.

Insgesamt sechs unterschiedlich gestaltete Standorte sind geplant. Dies ist auch ein Resultat der Bürgerbeteiligung, so das mit der Planung beauftragte Landschaftsarchitekturbüro Lill und Sparla aus Köln. Outdoor-Sport ist gefragt, und damit ist nicht das Joggen oder Walken gemeint, sondern das Trainieren an Geräten in den Parks und Waldstücken. So wie es auf der linksrheinischen Seite am Aachener Weiher längst praktiziert wird, soll es künftig auch den Bewohnern der rechten Rheinseite möglich sein.

Was ist der Hintergrund des Projekts?

Eingebettet ist das Ganze in das EFRE Projekt Grüne Infrastruktur und wird mit europäischen Finanzmitteln und Mitteln vom Land umgesetzt. EFRE steht für „Europäischer Sozialfonds für regionale Entwicklung“. Damit werden nicht nur Gemüsegärten wie das Gartenlabor an der Olpener Straße weiter ausgebaut. Das Projekt verfolgt ebenso das Ziel, das vorhandene Grün zu vernetzen, weiteres Grün zu entwickeln und aus bislang normalen Wiesen artenreiche Wiesen zu entwickeln. Der Rat hatte bereits am 14. Februar 2017 beschlossen, das Projekt auf den Weg zu bringen. Ende 2018 wurden bereits Teilprojekte bewilligt. Das Gartenlabor an der Olpener Straße gehört zum Beispiel dazu.

Was ist das Ziel?

In dem sehr städtisch ausgeprägten Bezirk Kalk, aber auch in Mülheim, sollen die vorhandenen Grünflächen aufgewertet werden. So möchte die Stadt zum einen modellhaft neue Formen des Gärtnerns und der Umwelterfahrung präsentieren. Die Wegeführung im Gremberger Wäldchen soll daher reduziert werden, um den wertvollen Naturwald zu schützen. Darüber hinaus sollen der am Alten Deutzer Postweg vorhandene Waldbereich mit Wegen erschlossen werden, um den Menschen im Waldbadviertel und in angrenzenden Orten die Möglichkeit zur Naherholung zu geben. Weiter sollen Wegeverbindungen, artenreiche Flächen und Sportbereiche entstehen.

Sport unter freiem Himmel: Bald ist Sport auch in der Merheimer Heide  möglich. 

Sport unter freiem Himmel: Bald ist Sport auch in der Merheimer Heide  möglich. 

Was passiert in der Merheimer Heide?

Neben weiteren Standorten für Outdoor-Fitness wird die Merheimer Heide der größte Standort des Projektes. Die Bürger wünschen sich an dieser Stelle unter anderen eine Parcours-Anlage. Bei ihr geht es darum, möglichst effizient ein Ziel zu erreichen und die auf den Wegstrecken vorhandenen Hindernisse zu überwinden. Klassische, auch seniorentaugliche Fitnessgeräte werden von den Bürgern ebenfalls gewünscht. Koordinationsgeräte, eine Slackline sowie ein Trampolin sollen das Outdoor-Angebot in der Heide abrunden.

Wie wird es am Vingster Berg aussehen?

Direkt neben dem stark frequentierten Spielplatz, an einer gut einsehbaren Wegekreuzung soll eine Bewegungsstation für Zirkeltraining und Kraftaufbau entstehen.

Welche Bewegungsstationen wird es noch geben?

An der Uckermarkstraße in Ostheim wird mit einer sogenannten Calisthenics-Anlage ein breites Bewegungsangebot geschaffen, schreiben die Landschaftsarchitekten Lill und Sparla. Calisthenics ist ein Begriff, mit dem Eigengewichtsübungen umschrieben werden. Diese erfolgen an Stangen ähnlich eines Recks oder Barren. Für den angrenzenden Fußballverein soll diese Anlage künftig ein erweitertes Angebot sein, aber auch für alle anderen Anwohner.

Am Fort X zwischen Nohlenweg und Frankfurter Straße sind Geräte mit dem Schwerpunkttraining für Kraft und Ausdauer geplant. Der Wunsch der Bürger nach Geräten auch für Menschen mit Handicap werde dabei berücksichtigt.

Wie geht es weiter?

Wenn am heutigen Donnerstag die Bezirksvertreter in Kalk über die Vorlage abstimmen, geben die Mülheimer Bezirksvertreter am 16. März ihr Votum ab, bevor am 23. März der Finanzausschuss darüber berät.

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