Karneval in KölnRosenmontagsumzug 2020 führt nicht nach Deutz

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Kamelle? Hans Süper verteilt lieber Pralinenschachteln.

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Köln – Der Kölner Rosenmontagszug wird 2020 seinen bisherigen Weg von der Severinstorburg bis zur Mohrenstraße nutzen und nicht in Deutz enden. Dies hat das Festkomitee Kölner Karneval am Dienstagmittag mitgeteilt.

Zugleiter Holger Kirsch hatte mit seinem Team die Idee, den Zoch ins Rechtsrheinische gehen zu lassen. Das Vorhaben lasse sich aber nicht für die kommende Session umsetzen, da vor allem logistische und finanzielle Fragen für die teilnehmenden Gesellschaften und teilweise auch für das Festkomitee noch nicht abschließend geklärt werden konnten, teilte das Festkomitee mit.

Idee mit positivem Echo

„Daher habe ich meinen Festkomitee-Kollegen nun empfohlen, eine mögliche Änderung des Zugweges zu verschieben – auch wenn die Einbindung der rechtsrheinischen Veedel natürlich optimal zum Sessionsmotto 2020 ‚Et Hätz schleiht em Veedel’ gepasst hätte”, erklärte Zugleiter Holger Kirsch. „Das wäre ein großartiges Statement im Sinne eines ganz modernen Köln-Verständnisses gewesen. Ich selbst bedauere das am meisten, denn ich habe spüren dürfen, wie positiv das Vorhaben in der gesamten Stadt aufgenommen wurde.“

Es sei immer klar gewesen, dass es Zeit brauche, „um alle Aspekte wie Sicherheit, Finanzierung und Logistik sauber vorzubereiten – auch wenn schon die ersten Gerüchte für viel Begeisterung bei den kölschen Jecken gesorgt haben“.

„Gang über die Brücke grundsätzlich machbar“

Die Idee hatte ein positives Echo hervorgerufen, Kritiker hatten aber auch den knappen Vorlauf moniert und an der Realisierbarkeit gezweifelt. Laut Festkomitee hatte Ende Juli bereits eine offizielle Teilgenehmigung des Ordnungsamtes für die Deutzer Brücke vorgelegen, dies wäre ein wichtiger Baustein für das Vorhaben gewesen. „Dafür bin ich den beteiligten Vertretern der Stadt Köln unendlich dankbar”, betont Kirsch. „Denn das zeigt uns, dass der Gang über die Brücke grundsätzlich aus behördlicher Sicht machbar wäre.”

Innerhalb der Gesellschaften seien aber noch zu viele Detailfragen zu klären. „Durch die Verschiebung haben die vielen ehrenamtlichen Helfer in den Karnevalsgesellschaften, die bei einem geänderten Zugweg umplanen müssen, nun mehr Zeit, sich mit der Thematik zu befassen, sodass wir in Zukunft gemeinsam einen neuen Anlauf machen können”, so der Zugleiter.

„Wir hätten den Schritt über den Rhein nach Deutz gerne gemacht”, erklärt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Denn auch in den rechtsrheinischen Veedeln schlägt das Herz für den Kölner Karneval. Daher werden wir den Vorschlag auch weiterverfolgen und prüfen, was wir mit größerer Vorlaufzeit umsetzen können. Und bei allen Aufgaben, die ein veränderter Zugweg mit sich gebracht hätte, bin ich froh, dass wir einen Zugleiter haben, der den Rosenmontagszug mit kreativen Ideen und zugleich einer unglaublich akribischen Vorbereitung angeht. Das hat – so glaube ich – jede der vielen Beratungsrunden, die wir in den letzten Monaten hatten, beeindruckt und allen Beteiligten Lust auf eine noch intensivere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren gemacht.”

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