„King Georg“Betreiber hört auf – Kultlokal vor ungewisser Zukunft

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Nach zehn Jahren ist Schluss: Das King Georg an der Sudermannstraße wird verkauft.

Nach zehn Jahren ist Schluss: Das King Georg an der Sudermannstraße wird verkauft.

Köln – „Wenn ich weiter machen würde wie bisher, dann würden wir nächstes Jahr in Konkurs gehen!“ André Sauer, der Betreiber des Kult-Lokals „King Georg“ an der Sudermannstraße 2 nimmt kein Blatt vor den Mund. Nach zehn Jahren Clubbetrieb in der ehemaligen Nachtbar steigt er nun aus. Ende Februar 2019 soll Schluss sein. „Ich werde verkaufen. Es gibt mehrere Interessenten“, gibt sich Sauer optimistisch.

Rauchverbot hat Besucher vertrieben

Für die Club-Gemeinde in Köln ist das keine gute Nachricht. Das King Georg hat sich in den vergangenen zehn Jahren unter der Leitung von Sauer und seinem Team zu einer der exklusivsten Adressen in der Underground- und Independent-Szene Kölns entwickelt. In der Szene bekannte Bands wie „Monochrome Set“ spielten regelmäßig in dem angesehenen Lokal, Konzert- und Lesungs-Club in der nördlichen Neustadt; „Die Sterne“ spielten beim Sonderprogramm zum zehnjährigen Bestehen. „Ich war immer ein Fan vom musikalischen Programm von Jan Lankisch, der das über die Jahre toll gemacht hat“, blickt Sauer zurück. Die Lesereihe im King Georg, zuletzt geleitet von Wolfgang Frömberg, endet bereits jetzt. „Wir hatten vor allem in den Anfängen ein sehr ambitioniertes Programmkonzept, das uns auch enorm Kraft gekostet hat. Es war wild und kreativ. Wir haben versucht, es so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. Nun bin ich nach zehn Jahren ausgebrannt“, so Sauer.

Klar ist für den Kölner Clubbetreiber und Kulturschaffenden, dass sich so ein Konzept in der heutigen Zeit nicht mehr durchführen lässt. „Die Kredite für das mit dem Club verbundene Haus sind zu hoch. Das Rauchverbot hat uns damals rund ein Drittel der Besucher gekostet. Und die jungen Leute gehen heute nicht mehr so viel in Bars aus, sondern verabreden sich privat über Facebook“, nennt er Gründe für das Ende. Der neue Inhaber des King Georg wird in jedem Fall auch das Haus an der Sudermannstraße 2 kaufen müssen. Da Sauer eine Betriebsübergabe anstrebt, sollen die Konzession für den Lokalbetrieb und die angestellten Mitarbeiter übernommen werden. Das kreative Team um Sauer wird aber sehr wahrscheinlich aufhören. Das bedeutet dann wohl auch, dass es das King Georg so nicht mehr geben wird.

www.kinggeorg.de

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