Köln – Jetzt hängt der Start nur noch von der Geschwindigkeit der Notare und Gerichte ab. „Vor zwei Tagen gab es die gute Nachricht“, sagt Uwe Eichner. Da sei die Bestätigung in der GAG-Zentrale eingegangen, dass das letzte Damoklesschwert, das noch über der Übernahme der 1209 Wohnungen in Chorweiler schwebte, beseitigt ist, so der Vorstandsvorsitzende der städtischen Gesellschaft. Nun muss das noch im Grundbuch fixiert werden.

Gute Nachrichten also bei der Verkündung der Bilanz für 2015. Die Wohnungen in Chorweiler noch nicht eingerechnet, ist der Bestand der GAG auf 42 557 Wohnungen angestiegen. In 2015 stellte Kölns größte Vermieterin – fast jeder zehnte Kölner wohnt in einer GAG-Immobilie – 623 Wohnungen fertig. Beispielsweise 107 öffentlich geförderte und 282 freifinanzierte Wohnungen seien in den Neubaugebieten im Waldbadviertel in Ostheim, am Grünen Weg in Ehrenfeld, in Stammheim an der Ricarda-Huch-Straße und ergänzend zu einer Modernisierungsmaßnahme an der Heidelberger Straße in Buchforst entstanden. Dort erscheint die Investition von 10,8 Millionen Euro für 20 neue und 115 modernisierte Wohnungen überraschend hoch. „Das liegt daran, dass wir die Wohnungen komplett barrierefrei hergerichtet haben“, erklärt GAG-Vorstand Kathrin Möller. Zudem habe einer Förderung die Bürokratie zwischen Stadt und Land im Wege gestanden.

Aktuell befinden sich 788 Wohnungen im Bau

Projekte im Bau

Aktuell hat die GAG 788 Wohnungen, davon 593 öffentlich gefördert, im Bau. Im Clouth-Quartier (Nippes) werden auf zwei Grundstücken 100 Einheiten realisiert. In der Nibelungenstraße (Mauenheim) entstehen durch Abriss und Neubau mit Nachverdichtung 25 Wohnungen.

Im Ostheimer Waldbadviertel (166 Wohnungen), in Kalk Nord (111), an der Danziger Straße in Urbach (70), am Wahner Eltzhof (84), im Sürther Feld in Rodenkirchen (109), an der Heinrich-Eberts-Straße in Meschenich (41) und an der Bergisch Gladbacher Straße in Dellbrück(73) realisiert die GAG weitere Projekte. An der Auguste-Kowalski-Straße in Dünnwald wird nach einem langwierigen Prozess eine Gewerbefläche in neun Wohnungen umgebaut. (ron)

Bei dem Erreichten will es die GAG nicht belassen. Aktuell befinden sich 788 Wohnungen im Bau (siehe Kasten). „Bis 2020 wollen wir etwas über eine Milliarde in den Wohnungsbestand investieren“, sagt Eichner. Das Geld soll in 5800 Einheiten fließen, die sich aufsplitten in 2050 Großmodernisierungen und 3750 Neubauten. Bereits konkret geplant sind 120 Wohnungen an der Mülheimer Holsteinstraße, 170 Einheiten am Häuschensweg in Bickendorf oder 252 Wohnungen an der Swinestraße in Chorweiler. Auch bei der Flüchtlingsunterbringung hat sich die GAG engagiert. 57 Wohnungen in Poll stehen zur Verfügung, zudem wurden im vergangenen Jahr 69 Mietverträge mit dem Auszugsmanagement der Stadt abgeschlossen.

Finanziell hat die GAG das Jahr 2015 zwar mit einem leicht geringeren Umsatz als im Vorjahr abgeschlossen (308,3 Millionen Euro), das Eigenkapital konnte auf 610 Millionen Euro gesteigert werden. Geplant ist laut Vorstand Eichner 50 Cent Dividende auszuschütten. Für den städtischen Haushalt würde das 10 Millionen Euro an Einnahmen bedeuten. Wegen der angespannten Haushaltslage hat die Stadt höhere Beteiligungen ihrer Gesellschaften eingefordert und dazu Gespräche aufgenommen. „Ich halte eine höhere Ausschüttung vom Grundsatz her möglich“, sagt Eichner, aber die Hauptversammlung habe das letzte Wort.