Historisches Archiv KölnEntsteht ein Archiv-Interim im Belgischen Viertel?

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Mögliche neue Interimsheimat des Archivs: Das Haus an der Brabanter Straße.

Mögliche neue Interimsheimat des Archivs: Das Haus an der Brabanter Straße.

Köln – Das Historische Archiv der Stadt Köln soll nach Rundschau-Informationen ab 2020 eine neue Interimsheimat an der Brabanter Straße im Belgischen Viertel bekommen. Dabei handelt es sich um den früheren Verwaltungssitz der PSD-Bank, das Haus liegt rund 200 Meter entfernt vom Rudolfplatz in der Parallelstraße zum Hohenzollernring. Es soll im fünften Stock einen Lesesaal geben, damit das Archiv öffentlich zugänglich bleibt. Aktuell sind die Archiv-Mitarbeiter samt Lesesaal und Ausstellungsfläche in den Räumen der Handwerkskammer am Heumarkt untergebracht, doch zum Jahresende müssen sie raus, weil die Kammer das Haus saniert (wir berichteten). Noch hat die Kölner Politik die Idee aber nicht abgenickt.

Neubau am Eifelwall soll 2021 eröffnen

Der Vertrag mit dem Besitzer des Hauses an der Brabanter Straße soll vom 1. Dezember 2019 bis 30. November 2029 laufen, nach Rundschau-Informationen 6,63 Millionen Euro kosten. Die Quadratmeter-Miete für die vier Büroetagen, den Lesesaal und die geplante Ausstellungsfläche im früheren Ladenlokal liegt bei 20 Euro je Quadratmeter, rund 55 300 Euro monatlich.

Dabei ist jetzt schon klar, dass das Archiv die neuen Räume nicht die kompletten zehn Jahre benötigt, sondern wohl nur ein bis zwei Jahre. Nach dem Einsturz des Historischen Archivs am Waidmarkt am 3. März 2009 waren die Mitarbeiter zur Handwerkskammer gezogen, der 83,5-Millionen-Euro-Neubau am Eifelwall soll Ende 2020 an die Nutzer übergeben werden und bis 2021 in Betrieb sein. Für diesen kurzen Zeitraum eine neue Interims-Heimat zu finden, gilt als schwierig, deshalb schlägt die Stadt den langfristigen Vertrag vor, eine Alternative mit kürzer Laufzeit gibt es nicht. Wie die Verwaltung das Haus im Belgischen Viertel nach dem Archiv-Auszug nutzt, ist unklar.

Die Mitarbeiter sowie Ausstellung und Lesesaal müssen also innerhalb relativ kurzer Zeit zwei Mal umziehen, der Verein der Freunde des Historischen Archivs hatte diese Tatsache schon im November 2018 von einer „Demoralisierung“ der Mitarbeiter gesprochen. Baudezernent Markus Greitemann hält einen einmaligen Umzug s für nicht machbar. Der Vorsitzende des Vereins, Burkhard von der Mühlen, forderte am Freitag eine Entscheidung. „Es ist wichtig, dass eine Lösung gefunden wird. Wann soll denn Klarheit herrschen, wenn nicht jetzt bald?“

Der Betriebsausschuss Gebäudewirtschaft hat aber noch Fragen, deshalb vertagte er eine Entscheidung. Möglicherweise fällt sie über eine Dringlichkeitsentscheidung, dafür muss das Gremium nicht zusammenkommen. Denn vor dem Einzug müssen noch EDV-Umbauten erledigt werden, sie können erst nach Unterzeichnung des Vertrags erfolgen, deshalb eilt es.

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