Köln – Sein erster Artikel über Wein war ein Aufreger: Als Pit Falkenstein im Sommer 1971 von einer Rudertour auf dem Main zurück nach Köln kam, schrieb der Journalist beim „Handelsblatt“ spontan einen Text über den von Winzern gesüßten Frankenwein. „Vier Wochen lang kamen Leserbriefe bei uns an“, erinnert sich Falkenstein. Daraus entstand eine wöchentliche Weinkolumne – die der 80-Jährige bis heute für die Wirtschaftszeitung schreibt.

Der Weinkritiker stellte sein Wissen jetzt für einen Roman zur Verfügung. Zusammen mit Lena Mazanek, Tochter eines Weinhändlers, hat er ein Weinbuch für Frauen geschrieben. „Es gibt fast nur Weinbücher von Männern für Männer“, sagt Falkenstein, der in den 60er Jahren Redakteur bei der Rundschau war. Mazanek beriet ihn, „wie Frauen denken, fühlen und Wein kaufen“. Heraus gekommen ist „So, jetzt werde ich Weinpäpstin!“, eine heitere Liebesgeschichte, die zum Teil in Köln spielt – und in der nebenbei so manches Weingeheimnis gelüftet wird. Besonders für Wein-Anfängerinnen eigne sich das Buch.

Im Monat testet Pit Falkenstein rund 150 Weine. Eine Lieblingssorte habe er da nicht. Angetan hat es ihm aber der Grüne Veltliner: Auch ein Kapitel des Romans ist der österreichischen Weinsorte gewidmet. In seiner Kolumne im „Handelsblatt“ empfiehlt er abwechselnd einen deutschen und einen ausländischen Wein – der nicht teuer sein muss: „Einen sehr guten Weißwein gibt es schon unter zehn Euro.“ Bei einer Probe werde meist nicht getrunken, sondern wieder ausgespuckt. „Betriebsunfälle“ gebe es aber auch: „Ich bin auch schon mal mit einer Flasche versackt“, schmunzelt Falkenstein. Meistens profitieren aber seine Nachbarn: Angebrochene Weinflaschen stellt er ihnen vor die Tür.

Pit Falkenstein/ Lena Mazanek: „So, jetzt werde ich Weinpäpstin!“, gebundene Ausgabe, 157 Seiten, 12,50 Euro, im Eigenverlag über pit.falkenstein@googlemail.com, kann im Agnesviertel abgeholt werden.