KommentarKölner CDU geht mit großer Last in den Wahlkampf

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Ursula Heinen-Esser (CDU) steht aufgrund ihrer „Mallorca-Affaire" in der Kritik.

Köln – Eins steht schon gut einen Monat vor der Landtagswahl fest: Dieser Wahlkampf wird für die Kölner CDU eine delikate Aufgabe. Eine Ministerin, die ihre politische Zukunft verspielt hat, kandidiert im Zentrum der Stadt. Auf den Plakaten steht: „Nachhaltig für Morgen“. Diese Botschaft wird schwer zu vermitteln sein.

Die Kölner CDU hat Ursula Heinen-Esser das Vertrauen ausgesprochen. Was auch sonst? Die Nominierung einer anderen Kandidatin (oder Kandidaten) ist nicht mehr möglich. Alternativ wäre der Verzicht geblieben, ein Akt der Selbstaufgabe. Also tritt nun die an, die sämtliches Vertrauen verspielt hat. Urlaub in der Sonne, wenn die Heimatregion in der Flut versinkt – diesen Makel wird Heinen-Esser nicht mehr los. Will sie so Wahlkampf in der Fußgängerzone machen?

Verzicht auf Mandat wäre konsequent und wahrscheinlich

Sollte die Ex-Ministerin über die Landesliste ein Mandat bekommen, wäre ein Verzicht wahrscheinlich und nur konsequent. Zur Belastung wird all das für die Kölner CDU. Die sieht sich einer breitbeinig auftretenden SPD gegenüber und Grünen, die sich in den Großstädten im beständigen Aufschwung befinden. Vor allem Parteichef Bernd Petelkau dürfte zürnen. Seine landespolitische Zukunft hängt an einem Wahlsieg im Bezirk Lindenthal. Den Wahlkampfauftakt wird er sich ganz anders vorgestellt haben.

koeln@kr-redaktion.de

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