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Das Thema ist heikel. Es geht um Tod, Trauer, Abschiednehmen und Gedenken. Sehr persönlich ist das. Und elementar wichtig. Der Friedhof ist für viele der Ort, an dem sie sich dem geliebten Verstorbenen nahe fühlen. Das Grab pflegen, einfach still sitzen , in sich hineinhören und innere Zwiesprache halten. Vielleicht beten. Als Raum für Gedenken, Abschied und Trauerbewältigung ist der Friedhof ein zentraler Ort. Damit das so bleibt, darf es nicht „rummelig“ werden rund um die letzte Ruhestätte. Aber: Es muss auch nicht totenstill sein.

Diana Haß

Diana Haß

Egal was man glauben mag: Es gibt definitiv ein Leben nach dem Tod! Und zwar für die Angehörigen. Auf dem Friedhof müssen sie nicht unweigerlich isoliert sein. Sie können auch neue Kontakte knüpfen, von der Trauer zurück ins Leben finden. Beispielsweise indem sie auf einer gemütlichen Sitzgruppe mit anderen ins Gespräch kommen. Oder indem sie sich an Schmetterlingen, Vögeln oder Pflanzen erfreuen. Sicher will niemand, dass ein lautes Walking-Grüppchen durch die Grabreihen pflügt. Das wäre respektlos.

Wenn Friedhöfe jedoch sensibel zu Orten des Lebens werden, wird der Tod sichtbarer in der Gesellschaft. Das kann nur gut sein, denn er gehört nun mal unweigerlich zum Leben. Es lohnt sich, nicht nur die Friedhöfe, sondern auch die Köpfe zu öffnen.

koeln@kr-redaktion.de

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