Komödienstraße in KölnDer Umbau zur Flaniermeile stockt seit Jahren

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Komödienstraße in köln

Die Komödienstraße in Köln

Köln – Immerhin: Die Baken sind mittlerweile weg. Fast ein dreiviertel Jahr standen sie an der Komödienstraße. Zu Hunderten. Damit bloß kein Fahrer eines „Touristenbusses“ mehr auf die Idee kommen konnte, dort zu parken. Anstelle der Baken wurde der Radstreifen mittlerweile ausgebaut. Und nun? Wie geht es denn weiter mit den Plänen, die Komödienstraße zu einer Flaniermeile am Fuße des Doms auszubauen? Gar nicht, wie sich nun aus den Antworten auf eine Anfrage der FDP herauslesen lässt.

Es ist, als läge ein Fluch auf der Komödienstraße. Wer immer auch wagt, sie anzupacken, verfällt in den tiefen Schlaf der Bürokratie. 2005 wurde zum Weltjugendtag die Domtreppe gebaut. Sie sollte Auftakt sein für die Umgestaltung des Domumfeldes und damit auch der Komödienstraße. Es blieb bei der Domtreppe. Vor sechs Jahren gab der damalige Baudezernent, Franz-Josef Höing, einen Entwurf für die Komödienstraße in Auftrag. Der sollte Lust auf die Umgestaltung machen. Die Lust ist weg.

Nun hapert es an der Trankgasse

Und jetzt ist die Trankgasse, die sich an die Komödienstraße anschließt, angeblich daran schuld, dass der Dornröschenschlaf nicht beendet werden kann. Die Trankgasse mit ihrem Tunnel unter den Gleisen des Hauptbahnhofes ist ein schwieriges Umfeld. Wunsch war es, über die Trankgasse eine attraktive fußläufige Verbindung vom Bahnhofsvorplatz in die Innenstadt zu schaffen.Die Stadt hatte dazu eine Planung vorgelegt. Die fand Resonanz. In Form von zahlreichen Prüfaufträgen aus den Reihen der Ratsfraktionen.

Köomödienstraße mit Schild

Eigentlich sollte die Komödienstraße zu einer Flaniermeile werden.

Das war anscheinend zu viel des Guten. Wie das Baudezernat nun auf Nachfrage des FDP-Fraktionsvorsitzenden Ralph Sterck einräumt, wurde die Planung wegen der vielen Prüfaufträge wieder zurückgezogen. Stattdessen werde nun erst einmal an einem Verkehrskonzept gearbeitet. Und das beziehe auch die benachbarte Komödienstraße mit ein. Bevor das Konzept nicht auf dem Tisch liege, könne es auch auf der Komödienstraße nicht weiter gehen.

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Sterck reibt sich verwundert die Augen: Statt die Prüfaufträge abzuarbeiten wird die Planung zurückgezogen?“ Die Erfahrungen, die der langjährige Lokalpolitiker mit der Umgestaltung der Komödientraße gemacht hat, lässt ihn Böses ahnen. „War es das jetzt wieder?“, fragt er sich. Vor anderthalb Jahren seien die Touristenbusse von der Straße im Schatten des Doms ausgesperrt worden. „Die FDP hat der Verlagerung an der Gereonstraße nicht zugestimmt“, sagt Sterck. „Aber wenn sie schon beschlossen und umgesetzt wurde, dann muss nun auch der dadurch entstehende Mehrwert für die Komödienstraße genutzt werden.“ Die Baken, weg, ein Radweg geschaffen – und dann die große Ideenlosigkeit. „Die Abläufe in der Komödienstraße sind symptomatisch dafür, wie Prozesse in dieser Stadt ablaufen. Die Verwaltung ist oftmals einfach unfähig, etwas konsequent durchzusteuern“, urteilt Sterck.

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