Kranke Welpen im KühlschrankKölner Ehepaar zu Geldstrafen verurteilt

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Eingesperrt in einem Kühlschrank: Polizisten fanden die verängstigten Hundewelpen in Chorweiler.

Eingesperrt in einem Kühlschrank: Polizisten fanden die verängstigten Hundewelpen in Chorweiler.

Köln – Es war eine herzzerreißende Meldung der Polizei im Dezember 2020: Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Chorweiler hatten Beamte in einem nicht angeschlossenen Kühlschrank auf dem Balkon fünf Hundewelpen gefunden. Zusammengepfercht zwischen den lockeren Einlegeböden, im Dunklen und ohne Luftzufuhr von außen, bestand für die Tiere akute Erstickungsgefahr. Am Freitag hat das Amtsgericht ein Ehepaar (32 und 35) und die Tante (43) der Frau wegen Tierquälerei zu Geldstrafen verurteilt. Das Ehepaar wurde ferner wegen gemeinschaftlichen Betrugs schuldig gesprochen.

Sie müssen jeweils 100 Tagessätze zu je zehn Euro zahlen, die 43-Jährige 90 Tagessätze à 15 Euro. Das Ehepaar hatte am 22. und 24. Dezember 2019 an der Infektionskrankheit Parvovirose leidende Mini-Malteser-Welpen für 680 beziehungsweise 660 Euro verkauft. Angeboten hatten sie die Welpen über E-Bay-Kleinanzeigen. Da die Tiere an dieser Krankheit litten, waren sie jeweils binnen einer Woche verstorben. Ein Tier hatte eingeschläfert werden müssen, das andere sei „elendig eingegangen“, wie die Käuferin im Zeugenstand berichtete.

Tierquälerei in Köln: Welpen schwerkrank und zu früh von Mutter getrennt

Laut den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft, die die Angeklagten über ihre Verteidiger einräumten, hatte das Trio in seiner Wohnung Hundewelpen zum illegalen Verkauf gehalten. Die Tiere waren zu früh von ihren Müttern getrennt worden und litten allesamt an der tödlichen Viruserkrankung. Eine Tierärztin (57) vom Veterinäramt der Stadt sagte im Zeugenstand, dass es um eine „sehr akut verlaufende“ Krankheit handle.

Die 57-Jährige war am 3. Dezember 2020 von der Polizei als Unterstützung zur Wohnungsdurchsuchung hinzugezogen worden. Grund der Durchsuchung war der Verdacht des illegalen Handels mit Hundewelpen. Nachdem die Wohnung durchsucht war, waren die Beamten noch auf den Balkon gegangen.

Dort habe sich neben allerhand Unrat auch ein nicht angeschlossener Kühlschrank befunden — die Türe vor eine Couch gerückt. Eine Beamtin (28) drehte den Kühlschrank herum, öffnete ihn und fand die Mini-Malteser-Welpen.

Die Tierärztin berichtete weiter, dass die Tiere verängstigt gewesen seien und das Gewicht der Tiere, wegen der lockeren Einlegeböden auf dem untersten Hund gelastet habe. „Ich weiß nicht, wie lange die Luft noch gereicht hätte“, so die Veterinärin weiter.

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