Kundgebungen in KölnStaatsschutz ermittelt nach Demo an der Deutzer Werft

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Die Demonstranten auf der Deutzer Werft.

Die Demonstranten auf der Deutzer Werft.

Köln – Rund 250 Menschen haben am Samstagnachmittag gegen freiheitseinschränkende Maßnahmen während der Corona-Pandemie demonstriert. Ein Mann im Supermankostüm schritt durch die Menschenmenge, die sich mit Sicherheitsabstand an der Deutzer Werft versammelt hatte. Inmitten des bunt-zusammengewürfelten Haufens sorgte ein 44-jähriger Vater mit seinem Sohn für Irritation – und einen Polizeieinsatz.

Der Mann in Sträflingskleidung trug ein Schild mit der Aufschrift „Maske macht frei“. Das ist eine Anspielung auf die Inschrift, die Nazis über die Tore ihrer die Konzentrationslager hängten. Der 14-jährige Sohn trug eine Gasmaske. Nach Auskunft der Polizei ist der Staatsschutz in der Angelegenheit eingeschaltet.

Obwohl Blumen, Meditation, Gesang und Seifenblasen bei der Demonstration das Bild bestimmten, wurde teils harsche Kritik geäußert. Teilnehmer beklagten vehement unter anderem Rassismus sowie vermutete Pläne zur Impfpflicht oder Bargeldabschaffung. Nachdem die Demonstranten zusammen die „Ode an die Freude“ und „die Gedanken sind frei“ gesungen hatten, bildeten sie eine Menschenkette, die sich über die Deutzer Brücke erstreckte.

Polizeipräsident zufrieden mit Demonstrationsverlauf

Als erkennbar war, dass der Abstand von 1,50 Metern nicht eingehalten wurde, nahmen Polizisten Kontakt mit dem Versammlungsleiter auf. Polizeipräsident Uwe Jacob äußerte sich abschließend zufrieden mit dem Nachmittag: „Die Menschen haben von ihrem Grundrecht Gebrauch gemacht und ihre Meinung kundgetan. Das sind Bilder gelebter Demokratie.“

Gegen die Corona-Auflagen verstieß am späten Samstagabend ein 23-Jähriger in Marsdorf. Er hatte in einem Zelt im Wald in der Nähe der Haltestelle „Haus Vorst“ ein Zelt mit professioneller Musikanlage und Stromgenerator aufgebaut. Gegen 23.30 Uhr meldeten Zeugen etwa 100 Menschen in der Nähe der Haltestelle. Bereitschaftspolizisten trafen mehrere Personengruppen an und sprachen Platzverweise aus. Gegen den Veranstalter der Zeltparty wurde ein Verfahren eingeleitet. (lkn/EB)

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