Mehr AufmerksamkeitFeuerwehrhorn wechselt nun oft die Tonlage

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Trotz Blaulichts werden Rettungsfahrzeuge in der Stadt oft überhört. Untersuchungen zeigten, dass ein abwechslungsreiches Tonsignal besser wahrgenommen wird.

Trotz Blaulichts werden Rettungsfahrzeuge in der Stadt oft überhört. Untersuchungen zeigten, dass ein abwechslungsreiches Tonsignal besser wahrgenommen wird.

Köln – Drei Töne Landsignal, drei Töne Stadtsignal – die Fahrzeuge der Feuerwehr versuchen sich zunehmend mit Signalen in unterschiedlichen Frequenzbereichen den Weg freizutröten. „Gestern bin ich selbst mit Presslufthorn nicht durchgekommen“, sagte ein Feuerwehrmann. Aber dessen Wirkung werde ohnehin überschätzt. „Vermutlich, weil es im Feuerwehrwagen lauter klingt als das lediglich nach vorne strahlende Elektrosignal. Gestern haben mich die Autofahrer vor mir jedenfalls damit nicht gehört.“

Allerhand Untersuchungen hat es schon gegeben, was die Autofahrer hören und was sie eher überhören, und dabei ist nun herausgekommen: Die Wechsel lassen sie aufhorchen. Zu monotone Töne – selbst das Martinshorn – gehen im Straßenverkehr leicht unter. Darum also nun die Kombination von Stadt- und Landhorn. „Das Landhorn tönt mit ganzer Leistung schnurgerade vor dem Fahrzeug her, was vor allem auf ländlichen Straßen wie dem Militärring wichtig ist“, erklärte die Pressestelle der Feuerwehr auf Anfrage der Rundschau: „Das Stadthorn schallt jedoch kegelförmig. Damit soll erreicht werden, dass der Schall an Hauswänden zurückgeworfen und in die nächste Seitenstraße hineintransportiert wird.“

RÜCKRUFAKTION

Alle 50 neuen Rettungswagen der Feuerwehr müssen in die Werkstatt. Die Feuerwehr gibt dem Hersteller die Gelegenheit, im Rahmen der Gewährleistung nachzubessern.

Beim seitlich ausfahrbaren Trittbrett gab es technische Schwierigkeiten und ebenso mit einer der beiden Klimasysteme an Bord, die auch im Sommer den Patienten den Transport erträglich machen sollen.

Damit kein Rettungswagen fehlt, ist ein Plan entwickelt worden, wie mit einem Ersatzwagen reihum alle Wagen für mehrere Stunden vertreten werden können. Insgesamt hat die Feuerwehr etwas mehr als 70 solcher Einsatzfahrzeuge. (mfr)

Der Frequenzbereich ist genormt – so sehr unterscheiden sich die Signale in der Höhenlage nicht. Allerdings fällt die neue Kombination beider Klänge in der Stadt immer öfter auf. Sie ist in den neuen Fahrzeugen der Feuerwehr – in Lösch- und Rettungswagen gleichermaßen – inzwischen serienmäßig auf einen Wechsel von je drei Tönen programmiert. „In älteren Fahrzeugen wird, wo das möglich ist, nach Bedarf manuell umgeschaltet.“ Eine Generation von Fahrzeugen hatte sogar Pressluft- und Elektrohörner. „Das war nötig, weil Durchsagen nur über das Elektrohorn gemacht werden können, das Presslufthorn aber als sicherer galt.“ Dies hätten Tests der Prüfgesellschaft Dekra jedoch widerlegt.

Zwar würden Presslufthörner aus nächster Nähe oft als lauter empfunden. Aber in 100 Metern Entfernung sei kein Unterschied mehr messbar. Abwechslung im Signal sorge jedoch für Aufmerksamkeit. „Darum sind in Amerika auch die unterschiedlichen Heultöne verbreitet. Hier bleibt man aber bei der bekannten Tonfolge, die sich nach Tatütata anhört“, sagte der Pressesprecher. Und jetzt fahren sie eben mit Tatü und Tata.

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