Modernisierung der KölnmesseNeue Halle in Köln wird auf Stelzen stehen

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Alles auf Stelzen (v.l.): Zugang vom Staatenhaus, Halle 1plus, der verglaster Messeeingang und das Kongresszentrum Confex.

Alles auf Stelzen (v.l.): Zugang vom Staatenhaus, Halle 1plus, der verglaster Messeeingang und das Kongresszentrum Confex.

Köln – Die Modernisierung der Kölnmesse kommt sichtbar voran. Am Freitag werden auf 8,40 Meter Höhe schon weitere Bodenelemente für die neue Messehalle 1 gelegt, die 2021 in Betrieb gehen soll. „Die Halle wird komplett auf Stelzen stehen, denn der ebenerdige Abstellplatz für Fahrzeuge ist sehr wertvoll für uns“, sagte Geschäftsführer Herbert Marner.

Sogar die Versorgungsleitungen liegen in acht Metern Höhe – unmittelbar unter dem künftigen Fußboden. Während der Bauphase heißt die Halle noch „1plus“, denn die alte Halle 1 wird erst ab dem 12. September 2020 abgerissen. „Wir haben mit der Bahn abgesprochen, wie wir diese Halle aus dem Jahr 1988 nachts in Stücken abtragen können“, sagte Projektleiter Norbert Schmitz, denn Halle 1 steht über dem ICE-Gleis am Auenweg, und der Zugverkehr soll durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt werden.

Derzeit wächst vor den Hallen 4 und 5 rasant die „Halle 1plus“. An der Stelle von Halle 1 und vor Halle 2 soll im Anschluss ein Congresszentrum namens „Confex“ für 4000 Besucher errichtet werden – ebenfalls auf Stelzen. Die Fußgängerbrücke zum Staatenhaus wird auf dem Messegelände künftig in einem Treppenhausturm enden. Der Rest wird abgerissen.

Mannshohe Betonbalken auf Stützpfeilern sollen die Messehalle 1plus tragen.

Mannshohe Betonbalken auf Stützpfeilern sollen die Messehalle 1plus tragen.

Dicke Betonbalken tragen neue Halle

Die Fahrzeugrampe zum Auenweg bleibt erhalten und eine neue Rampe wird die Auffahrt vom Messegelände zur Ausstellungsebene ermöglichen. Rund 450 Betonpfähle sichern das Bauwerk im Boden. Ein weiteres Gerüst aus Betonstreben trägt die Bodenplatten für eine fast zwei Fußballfelder große Messehalle, die im Innern keine Stützen haben soll. Auf insgesamt 10 000 Quadratmetern soll sie möglichst flexibel für Ausstellungen aller Art sein. Damit ist sie auch doppelt so groß wie die alte Halle 1. „Unser Ziel ist aber nicht der Ausbau der Messe, sondern eine Sicherung der Qualität“, sagte Marner. Er lässt die Fundamente auch speziell gegen Chlorid schützen, denn sie sollen mehr als nur 30 Jahre lang halten – auch beim Einsatz von Streusalz.

181 Meter lang, 25 Meter hoch wird das Bauwerk. 13 500 Kubikmeter Beton, 4000 Tonnen Stahl und 9700 Quadratmeter Trapezbleche sind eingeplant. Derzeit schaffen täglich mindestens 60 Bauarbeiter auf dem Messegelände, in Spitzenzeiten sollen es 300 sein. Rund 700 Millionen Euro kostet das Projekt „Koelnmesse 3.0“, das neben der baulichen Ertüchtigung auch Digitalisierung und Möglichkeiten für neue Messeformate beinhaltet. „Auch die Zusammenarbeit mit der Baufirma Nuha aus Düsseldorf läuft sehr gut“, lobt Schmitz.

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