Neues LogistikzentrumAmazon zieht nach Köln – Ersatzfläche gesucht

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Kommt Amazon, oder kommt es nicht?

Kommt Amazon, oder kommt es nicht?

Köln – Der weltweit größte Internetversandhändler Amazon wird nach Rundschau-Informationen vermutlich nicht seine Wunsch-Fläche im Industriepark Köln-Nord für ein Logistikzentrum mit bis zu tausend Arbeitsplätzen bekommen. Trotzdem bedeutet das nicht das Aus für die Pläne in Köln (die Rundschau berichtete exklusiv).

Ein Insider sagt: „Ein Standort für Amazon ist nicht völlig weg vom Fenster.“ Es gehe darum, eine Ersatzfläche zu finden, wohl auch im Industriepark. „Das ist nicht einfach.“ Deshalb verhandelten am Montag nach Rundschau-Informationen Vertreter von Amazon und Stadt. Das Unternehmen selbst wollte sich zu den Plänen nicht äußern.

Wettbewerb der Unternehmen ist entfacht

Es sind begehrte große Flächen auf dem städtischen Areal nahe des Fühlinger Sees und der Ford-Werke, die Stadt muss nun entscheiden, wem sie die Grundstücke verkaufen will. Hinter den Kulissen ist ein Wettbewerb der Unternehmen entstanden. Zusätzlich zu Amazon interessieren sich die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) sowie die Firma Prologis für den Standort, sie baut Logistikgebäude. Wobei der Stadtrat 2015 für Prologis eine Fläche reserviert hatte (siehe Grafik), in seiner Sitzung am 6. Februar soll der Verkauf abgenickt werden.

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Der Industriepark ist aus mehreren Gründen interessant. Erstens: Er ist eine der letzten Flächen, auf denen 24 Stunden täglich gearbeitet werden darf. Zweitens: Er befindet sich direkt an der Autobahn 1. Und drittens: Die Flächen liegen am Umlade-Terminal der HGK. Dort verlädt eine HGK-Tochter Container vom Lastwagen auf die Bahn und umgekehrt.

HGK und Amazon wollen Fläche am Terminal

2015 hatte die HGK das Terminal eröffnet, will die Gleise bis 2019 von 300 auf 700 Meter verlängern. Nur: Um die Gleise bestmöglich zu nutzen, möchte sie angrenzend ein Logistikzentrum bauen – vor allem das elf Hektar große Areal direkt am Terminal ist interessant. Aber eben das will auch Amazon. Uwe Wedig, ab Februar neuer HGK-Vorstandsvorsitzender, sagt: „Wir haben unser Interesse hinterlegt.“

Und es sieht so aus, dass die HGK zum Zug kommt, schließlich erzielt sie als Firma mit städtischer Beteiligung Einnahmen für den Haushalt und will durch den Ausbau bis zu 250.000 innerstädtische Lkw-Fahrten vermeiden, die sonst zum Umschlagplatz am Eifeltor führten. Jörg Frank, Vorsitzender des für Flächen zuständigen Liegenschaftsausschusses des Rates, sagt: „Dies wäre ein erheblicher Effekt zur Verringerung von Luftschadstoffen.“ Eine Entscheidung soll bald fallen, Wedig sagt: „Wir hoffen, so schnell wie möglich.“

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