Aus verdreckten ZwingernTierretter befreien neun abgemagerte Hunde in Nippes

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Vermüllt, verdreckt, verängstigt: Die Hunde freuten sich offensichtlich über die Zuwendung der Tierretter.

Köln – Es war ein Bild des Jammers. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsdienstes und Veterinärinnen des Umweltamtes haben mit Unterstützung der Feuerwehr und der Polizei neun Hunde im Bezirk Nippes sichergestellt. Die Feuerwehr öffnete die Zwinger und brachte die Tiere mit zwei Einsatzfahrzeugen der Tierrettung in ein Tierheim. Die Veterinärdienste ermitteln wegen Tierwohlgefährdung.

Der Ordnungsdienst bekam einen Hinweis, wonach sich auf einem Grundstück  verwahrloste Hunde in Zwingern befänden und lautstark bellten. Im Dunkeln fand der Ordnungsdienst ein abgeschiedenes Grundstück mit mehreren verschlossenen Parzellen verschiedener Pächter vor. Bei einer Parzelle war die Tür geöffnet.

Hund wirkten sehr verstört

In der verwahrlosten und verdreckten Parzelle entdeckten sie im vorderen Bereich vier Zwinger. Darin befanden sich ein Kangal- und ein Cane-Corso-Rüde, beide abgemagert und verstört. Im hinteren Bereich entdeckten die Ermittler in einem vermüllten Verschlag Zwinger mit einem Bullterrier, einem Schäferhund und einem jungen American-Staffordshire-Terrier. Auch diese Hunde waren abgemagert und wirkten sehr verstört.

Es lag ein beißender Geruch nach Kot und Urin in der Luft. Die Tiere hatten weder Futter noch Wasser in ihren Näpfen. Die Tierretter der Feuerwehr versorgten die Hunde mit Trockenfutter. Die Sicherstellung wurde für den  nächsten Tag vereinbart, damit die  Tierärzte die Vierbeiner vorher in Augenschein nehmen konnten.

Tiere dienten offenbar zur Zucht

Erst dann wurde das ganze Ausmaß sichtbar. Der Hundekot schimmelte in den Zwingern, bei den abgemagerten, teils verängstigten Tieren schimmerten die Knochen durch,  auch  Hautekzeme waren zu erkennen. Die Tiere bettelten um Aufmerksamkeit und freuten sich, wieder Menschen zu sehen.

Beim Abholen hörten die Einsatzkräfte weiteres Gebell und verschafften sich Zutritt zu einer hinteren Parzelle. Dort stellten die Veterinäre vier englische Bulldoggen sicher, die offenbar zur Zucht dienten – eine Hündin in einem Zwinger,  im nächsten ein Rüde. In einem dritten befand sich ein Bulldoggen-Pärchen. Futter und frisches Wasser gab es nicht.

Die Feuerwehr öffnete die Schlösser, so dass nach und nach den neun Tieren  Halsband und Leine angelegt werden konnte. Im Tierheim werden sie  noch genauer untersucht. Die Ermittlungen gegen die Verantwortlichen dauern an.

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